Die Abschwächung des Euros in den vergangenen Monaten
geht nicht unbemerkt am Fairen Handel vorbei. Importe aus dem Ausland, die in
Dollar bezahlt werden müssen, werden erheblich teurer. Der, im Sinne einer
langfristigen Handelspartnerschaft, im Vorfeld vertraglich festgelegte Mindestpreis
in Dollar in Kombination mit dem schwachen EU-Kurs verursacht zusätzliche
Kosten für die Fair-Handels-Importeure. Um die Veränderungen der Wechselkurse
von Euro/Dollar zu kompensieren, sehen sich Fair-Handels-Organisationen vor die
Herausforderung gestellt, Preiserhöhungen bei einigen Produkten vornehmen zu
müssen. Dabei handelt es sich um eine Mischkalkulation, in die sehr viele
Faktoren einfließen. Da die Importe von Lebensmitteln meist nur einmal im Jahr
(meist nach der Erntezeit) erfolgen, sind einige Produkte bereits jetzt von den
Preiserhöhungen betroffen, andere nicht. Welche und wie viele Produkte von
Preiserhöhungen betroffen sind, bleibt vorerst abzuwarten.
Preiserhöhungen nur teilweise abgefedert
Die Produzentenorganisationen stehen im Fairen Handel
im Vordergrund, weshalb Preiserhöhungen dazu dienen, dass diese weiterhin
erfolgreich und kostendeckend arbeiten können. Finanzielle Engpässe oder
Preisschwankungen werden im Fairen Handel nicht wie im konventionellen Handel
einfach nach unten, an die schwächsten Glieder der Handelskette, weitergegeben.
Im Gegenteil: Die Preiskalkulationen der Produzenten bieten den Ausgangspunkt
für die empfohlenen Verkaufspreise, welche für die von unseren Mitgliedern
vertriebenen Produkte angesetzt werden. Preiserhöhungen sind nicht die einzige
Reaktion auf den schwachen Euro. Grundsätzlich bemühen sich unsere
Mitgliedsorganisationen darum, Preiserhöhungen zu vermeiden. So nehmen sie
beispielsweise einen Teil der Preiserhöhungen zulasten der eigenen Marge in
Kauf, überprüfen Möglichkeiten für Kosteneinsparungen (natürlich nicht zulasten
der Qualität und Handelsbeziehung) sowie für Optimierung und
Effizienzsteigerung gewisser Handelsabläufe.
Fair-Handels-Importeure
reagieren
EL PUENTE hat seine Preislisten aktuell angepasst und
Erläuterungen und Hintergrundinfos dazu auf seiner Website veröffentlicht. Auch
die GEPA hat zu den Erhöhungen der Lebensmittelpreise aufgrund der Euroschwäche
Informationen
zusammengestellt. Weitere Fair-Handels-Importeure haben ihre
Preise ebenfalls anpassen müssen. Mehr Informationen dazu werden wir zu
gegebener Zeit an dieser Stelle veröffentlichen.
Quelle: Forum Fairer Handel
Quelle: Forum Fairer Handel