Mehr Rechte für Frauen
Die Rose ist die mit Abstand beliebteste
Schnittblume in Deutschland. Um die Nachfrage zu decken, wird ein Großteil der
Rosen aus Ländern wie Kenia, Tansania oder Ecuador importiert. Seit 2005 gibt
es das Fairtrade-Siegel für Rosen, um sich für bessere Arbeitsbedingungen in
der Blumenproduktion einzusetzen. „Fairtrade ermöglicht den überwiegend
weiblichen Beschäftigten der Blumenfarmen ein menschenwürdiges Arbeitsumfeld“,
sagte TransFair-Geschäftsführer Dieter Overath. Zu den Fairtrade-Regeln gehören
feste Arbeitsverträge, soziale und gesundheitliche Absicherung, Mutterschutz
und Versammlungsfreiheit; außerdem Umweltaspekte, wie eine Liste verbotener
Pestizide. Auch das dient dem Schutz der Beschäftigten. Mit der
Fairtrade-Prämie, die durch die Verkäufe über den Fairen Handel an die
Beschäftigten fließt, finanzieren sie Projekte wie Kinderkrippen,
Computerworkshops oder Schulstipendien. Das Zertifizierungsunternehmen FLO-Cert
kontrolliert regelmäßig, dass die Standards eingehalten werden.
Ein weiter Weg zu Gleichberechtigung
Eine aktuelle Studie, beauftragt von der Fairtrade
Foundation aus Großbritannien zeigt aber auch, dass der Faire Handel an Grenzen
stößt, wenn es um das Ziel geht, Frauenrechte umzusetzen. Kulturelle, soziale
und legale Barrieren stehen dem entgegen. So sind in Bauernkooperativen nur 22
Prozent der registrierten Mitglieder weiblich. Je nach Kulturkreis liegt ihr
Anteil auch darunter, beispielsweise, weil Frauen Landbesitz verwehrt ist oder
sie gewissen Arbeiten nicht nachgehen dürfen. Um mehr Gleichberechtigung zu
erreichen, müssen Skepsis und Ressentiments bei Männern ab- und die Rollen der
Frauen in den Organisationen weiter aufgebaut werden. Die langen Traditionen
der Ungleichheit aufzubrechen ist ein weiter Weg, den der Faire Handel nur mit
Unterstützung aus Politik Wirtschaft und Zivilgesellschaft gehen kann. Untersucht wurden sechs Bauernkooperativen in der Dominikanischen Republik,
Kenia und Indien.
Quelle: TransFair