Da kommt jemand ungefragt zu Ihnen
nach Hause, verpestet Ihr Wohnzimmer, schreibt Ihnen vor, was in Ihrem
Kräutergarten zu wachsen hat, was bei Ihnen auf den Tisch kommt und am Ende
schmeißt er Sie sogar aus Ihrer Wohnung. Worum geht es? Schauen Sie sich das kurze INKOTA-Video an: So dreiste Gäste haben Sie noch nie gesehen!
Was schief läuft im Agrarsystem
Wie im Video agieren auch im
realen Leben große Agrarkonzerne
oft wie dreiste Gäste: Sie forcieren gerade in den Ländern des globalen Südens
die Kommerzialisierung und Privatisierung von Saatgut, sie erschließen sich zu
ihrem alleinigen Vorteil neue Pestizidmärkte, kaufen großflächig Land auf und
sichern sich den exklusiven Zugang zu weiteren natürlichen Ressourcen wie
Wasser und Biodiversität. Dadurch
verlieren Kleinbauern und –bäuerinnen, die den Großteil unserer weltweit zur
Verfügung stehenden Nahrungsmittel erzeugen, zunehmend den Zugang zu
ausreichend Wasser, vielfältigem Saatgut und im schlimmsten Fall werden sie
sogar von ihrem Land vertrieben. Ihre Lebensgrundlagen werden ihnen geraubt und
ihre Existenz ist bedroht. Die deutsche Bundesregierung unterstützt diese
Konzerne mit Förderprogrammen wie der German Food Partnership und der Neuen
Allianz für Ernährungssicherheit. Kleinbauern und –bäuerinnen hingegen werden
seit Jahrzehnten von der Bundesregierung und vielen weiteren Regierungen
vernachlässigt und diskriminiert. Zeit, das zu stoppen!
Was sich ändern muss
Schon seit einiger Zeit macht
INKOTA gemeinsam mit vielen weiteren Nichtregierungsorganisationen Kampagne
gegen eine Politik, die in erster Linie den Profitinteressen internationaler
Agrarkonzerne dient. Wir fordern von der Bundesregierung:
- Keine Entwicklungshilfe für Konzerne: Beenden Sie die Förderung von Agrarkonzernen wie Bayer, BASF, Monsanto und Co!
- Mehr Transparenz: Legen Sie offen, wer wofür wie viele Entwicklungshilfegelder im Bereich Landwirtschaft und Ernährungssicherung erhält!
- Kleinbäuerinnen stärken: Richten Sie die deutsche Entwicklungshilfe an den Forderungen der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im globalen Süden nach Ernährungssouveränität, der Verwirklichung des Menschenrechts auf Nahrung und der Förderung einer umwelt- und klimagerechten Landwirtschaft aus!
- Politische Kohärenz herstellen: Die strukturellen Rahmenbedingungen im Landwirtschafts- und Ernährungsbereich müssen so gestaltet sein, dass sie für kleinbäuerliche Erzeuger/innen funktionieren. Sie dürfen nicht durch politische Entscheidungen in anderen Bereichen, wie bspw. bei der (Nicht-)Regulierung des Welthandels oder den aktuellen Verhandlungen zu Handels- und Investitionsabkommen konterkariert werden.
Was Sie tun können
Engagieren Sie sich für eine
ökologische und sozial gerechte Landwirtschaft und Ernährung weltweit. In 2015
wird es wieder viele Möglichkeiten geben, mit INKOTA gemeinsam aktiv zu werden:
- Verbreiten Sie das Video in sozialen Netzwerken. Je mehr Menschen über die Ungerechtigkeiten im weltweiten Landwirtschafts- und Ernährungssystem Bescheid wissen, desto besser.
- Bleiben Sie auf dem Laufenden mit dem INKOTA-Newsletter und informieren Sie sich so, wann und wo Sie an Aktionen auf der Straße teilnehmen oder Online-Appelle unterschreiben können.
- Stöbern Sie im INKOTA-Webshop und laden Sie Kampagnen- und Informationsmaterialien kostenlos herunter. (Quelle und Bilder: INKOTA)