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Freitag, 24. Oktober 2014

Fairtrade Deutschland schreibt dem Spiegel


Als Reaktion auf den Spiegel-Artikel „Unfaire Geschäfte“(Heft Nr. 41/2014) schickte TransFair e. V. (Fairtrade Deutschland) vor Kurzem folgenden Leserbrief an den Spiegel:

Sehr geehrte Damen und Herren,
Der Artikel „Unfaire Geschäfte“ blendet sämtliche entwicklungspolitischen Errungenschaften der letzten Jahre aus, um die Behauptung aufzustellen, Fairtrade hätte seine politischen Ziele aus den Augen verloren. Seit der Entscheidung in der Generalversammlung von 2011 ist Fairtrade das einzige Zertifizierungssystem weltweit, das von den Produzentenorganisationen gleichberechtigt mitgestaltet wird, denn sie halten seit dem 50 Prozent der Stimmen im Dachverband Fairtrade International. Die schrittweise Annäherung an existenzsichernde Löhne, die Fairtrade auf Basis weltweiter Erhebungen anstrebt, bleibt aber ebenso außen vor wie der Aufbau von Süd-Süd-Märkten, verbesserte Einkommen und die Bildungsarbeit durch Fairtrade. Stattdessen der Aufhänger an einem Verbrauchercheck von 11 nicht repräsentativen Fairtrade-Produkten und das Thema Mengenausgleich, das nur einen Bruchteil der Produkte betrifft. Würden auch wir gerne auf Mengenausgleich verzichten? Natürlich. Aber die Verpflichtung zu physischer Rückverfolgbarkeit würde tausende Kleinbauern und Arbeiter vom Fairen Handel ausschließen. Nur wenn der Faire Handel groß genug ist, kann diese „Krücke“ überwunden werden. Dieser Artikel war auf dem Weg dahin nicht hilfreich.
Beste Grüße aus Köln,
Dieter Overath,
Geschäftsführer TransFair e.V.

Live Chat
Zur Diskussion rund um den Marktcheck der Verbraucherzentrale Hamburg und den SPIEGEL-Artikel "Unfairer Handel" (Ausgabe 41/2014) fand am 07. Oktober 2014 ein Video-Live-Chat mit Dieter Overath, Geschäftsführer von TransFair e. V. statt.

Hier kann man sich die Aufzeichnung des Video-Chats anschauen: