Bisher gibt
es nur wenige Unternehmen, die fair produzierte Kleidung anbieten, die nicht
nur bezahlbar, sondern auch modisch ist. Zu wenige, fand der deutsche Architekt
Van Bo Le-Mentzel und startete Ende 2012 eine Crowdfunding-Kampagne um 500
Paar Karma Chakhs herstellen zu lassen – Sneaker, in der Form der klassischen
Converse-Schuhe. Die Organisation läuft dabei ganz demokratisch ab: Über
Details zu Design und Verpackung entscheiden die ‘Prosumer’ (aus ‘Producer’ und
‘Consumer’), also all diejenigen, die im Rahmen der Kampagne ein Paar erwerben
möchten.
Verzicht auf tierische Produkte
Die Schuhe,
die aus Bio-Baumwolle und Naturkautschuk bestehen, sollten nicht nur gute
Arbeitsbedingungen für die Näher in den Fabriken garantieren. Denn die Hersteller
verzichten zusätzlich auf Farbstoffe aus tierischen Produkten und bieten so einen rundum
veganen Sneaker an. Preislich unterscheidet sich der Schuh nicht vom Converse-Vorbild. Anders als beim Original wird der Gewinn aber direkt wieder
in soziale Projekte gesteckt, die den Herstellern vor Ort zu Gute kommen. Schnell
war das Unternehmen Ethletic als
Kooperationspartner eingestiegen, das zuvor bereits Fußbälle und ähnliche
Schuhe fair produzierte. Sie waren es auch, die 2013 die zweite Kampagne starteten, um
den nächsten Satz Karma Chakhs zu produzieren – diesmal gingen 1000 Schuhe an
die Unterstützer.
Video zeigt Produktionskette
Eine dritte
Runde ist schon im Gespräch, vorausgesetzt natürlich, dass wieder genug
Crowdfunder zusammenkommen. Ethletic plant
außerdem für den Spätsommer eine eigene Modekollektion. Momentan arbeiten zwei
Berliner Designer ganz ohne Bezahlung an den Modellen für T-Shirts, Hoodies,
Jacken und Baumwollhosen, die in der gleichen Fabrik wie die Karma Chakhs
genäht werden sollen. Damit die Teilnehmer des nächsten Crowdfundings
nachvollziehen zu können, woher die Sneaker kommen, haben Ethletic undLe-Mentzel jetzt ein Video gedreht, das die ganze Produktionskette abbildet. So
können die Prosumer ihre Reise zu den Baumwollpflückern in Indien, den
Kautschuk-Herstellern in Sri Lanka und den Nähern in Pakistan verfolgen.
Quelle: Wiwo
Green/J. Schulte