Im Rahmen seiner
Jahrespressekonferenz in Bonn stellte TransFair die aktuellen Zahlen für 2013 vor. Im vergangenen Jahr erreichten die Umsätze
in Deutschland 654 Millionen Euro, ein Plus von 23 Prozent gegenüber 2012. Die Vielfalt der Fairtrade-Produkte steigt rasant. Inzwischen
bieten rund 280 Firmen über 4.000 fair gehandelte Produkte an. Der Bioanteil
liegt bei 65 Prozent. Mit gut 11.000 Tonnen (+ 20 Prozent) bleibt Kaffee
wichtiger Erfolgsfaktor. Die Bananen-Verkäufe stiegen um 50 Prozent auf knapp
32.000 Tonnen. Stark entwickeln sich weiterhin Rosen auf 323 Millionen faire Stiele,
ein Plus von 26 Prozent. Alle Zahlen im Überblick: www.fairtrade-deutschland.de/produkte
Textilstandard
geplant
Fairtrade bleibt in Bewegung: Der
Standard für Plantagen wurde überarbeitet und die Anforderungen an Arbeitgeber
verschärft. So sollen Beschäftigte ihre Rechte, beispielsweise auf
Kollektivverhandlungen und Versammlungsfreiheit, einfacher einfordern können.
Ein zentraler Punkt sind existenzsichernde Löhne. Oft sind Landes- oder
branchenspezifische Mindestlöhne zu niedrig. Fairtrade ermittelt nun
existenzsichernde Mindestlöhne in verschiedenen Ländern, damit das Lohnniveau
auf Plantagen schrittweise darauf angepasst werden kann. Der neue
Plantagenstandard dient als Vorlage für das nächste große Projekt: die
Entwicklung eines Textilstandards.
Fairtrade steht für „Empowerment“
Durch den neuen Standard sollen
neben den Baumwollbauern auch die Beschäftigten innerhalb der Produktionskette
von Fairtrade profitieren. „Existenzsichernde Mindestlöhne, sichere Arbeitsbedingungen
und eine soziale Grundsicherung entlang der komplexen Textilkette sind Ziel
dieses Standards und eine enorme Herausforderung“, betonte TransFair-Vorstandsvorsitzender
Heinz Fuchs. Die Südstrukturen werden weiter gestärkt: Die Beratung
durch Fairtrade geht in den Aufgabenbereich der Produzentennetzwerke in Afrika,
Asien und Lateinamerika über. „Fairtrade steht für Empowerment. Das heißt mehr
Geld- und Wissenstransfer in den Süden, um die Wirkung zu erhöhen und mehr
Menschen zu erreichen“, so Fuchs.
Die
Fairtrade-Programme – neue Option für Unternehmen
Rund 1.000 Tonnen (+28 Prozent)
faire Schokolade wurden im vergangenen Jahr verkauft. Neben Schokolade wuchs
der Absatz sonstiger Süßwaren um 47 Prozent auf knapp 1.400 Tonnen, hinzu kommen
4.000 Tonnen Eis (+18 Prozent). Bei Kakao liegt der Marktanteil von Fairtrade
bisher bei nur rund 0,2 Prozent. Das Potenzial ist längst nicht ausgeschöpft.
Eine neue Handelsoption, die Fairtrade-Programme, öffnen Optionen für
zusätzliche Absätze: Statt ein spezifisches Endprodukt mit dem Fairtrade-Siegel
zu zertifizieren, liegt der Schwerpunkt auf dem Rohstoffeinkauf. Unternehmen kaufen
bestimmte Mengen Fairtrade-Kakao ein, der dann in der Herstellung verschiedener
Produktlinien oder Sortimente genutzt wird. Erste Verträge mit Unternehmen, die
im Zuge der Programme Kakao unter Fairtrade-Bedingungen einkaufen, liegen
bereits vor. Die Kakao-Absätze in Deutschland werden sich dadurch voraussichtlich
versiebenfachen. Die Programme gibt es auch für Zucker und Baumwolle. Mehr unter www.fairtrade-deutschland.de/programme.
Quelle: Fairtrade Deutschland