In den
vergangenen Jahren hat sich die Debatte über die Nutzung von Land, die unterschiedlichen
Interessen der Landnutzung und die dabei entstehende
"Flächenkonkurrenz" zugespitzt. Während auf der einen Seite Flächen
durch Klimaveränderungen und Bodendegradierung verloren gehen, werden durch die
Waldrodung und andere, oft klimaschädliche Landnutzungsänderungen neue Flächen
nutzbar gemacht. Der Druck auf die Flächen wird noch dadurch erhöht, dass
aufgrund des Booms bei energetischen und metallischen Rohstoffen Flächen für
die Nutzung durch Minengesellschaften reserviert werden.
Globaler Überblick
Im
Mittelpunkt der Übersichtsstudie „Sieh zu, dass Du Land gewinnst“ des Südwind-Instituts
stehen daher die Fragen, wie viel Land weltweit zur Verfügung steht, wie dieses
genutzt wird und welche Probleme sich aus Nutzungskonflikten ergeben.
Gleichzeitig werden Vorschläge gemacht, wie die Interessen von Kleinbauern und
Kleinbäuerinnen geschützt werden könnten. Die Studie ist Teil eines
fachübergreifenden Projekts zum Thema Flächenkonkurrenz. Die bereits
erschienene Studie „Von weißem Gold und goldenem Öl“ und einige Fallbeispiele
werden diesen Winter um eine Veröffentlichung zum Thema „Agrarinvestitionen“
ergänzt.
Einnahmen sinken, Preise für
Lebensmittel steigen
In vielen
Entwicklungsländern werden große Flächen genutzt, um Exportprodukte anzubauen,
darunter beispielsweise Palmöl, Baumwolle, Kaffee oder Kakao. „Millionen Hektar
in Staaten wie Ghana, der Elfenbeinküste, Nigeria und Kamerun werden für den
Anbau von Kakao genutzt, der nahezu vollständig für den Export bestimmt ist.
Zugleich haben langfristig gesunkene Kakaopreise dazu geführt, dass die
Einkommen der Bauern und Bäuerinnen häufig nicht ausreichen, um ausreichend
Nahrungsmittel zu kaufen“, so Friedel Hütz-Adams, einer der Autoren der Studie.
Fleischkonsum reduzieren
Unter
Druck geraten sind in den letzten Jahren viele Menschen in Entwicklungsländern
auch durch den zeitweise sehr hohen Getreidepreis, mitverursacht durch
einen wachsenden Fleischkonsum. „Insgesamt wäre die Landwirtschaft durchaus in
der Lage, eine wachsende Bevölkerung mit ausreichend Nahrungsmitteln zu
versorgen, doch gilt das nicht bei einer weltweiten Verbreitung der
Ernährungsmuster mit hohem Fleischkonsum, wie sie in den Industrienationen
vorherrscht“, so Hütz-Adams.
Hier geht es zur Studie: