Jedes Jahr küren die
Nichtregierungsorganisationen Greenpeace Schweiz und die Erklärung von Bern das
verantwortungsloseste Unternehmen und verleihen ihm den Public Eye Award. Die Abstimmung
läuft bis kurz vor Beginn des World Economic Forum im Januar 2014. Die Firma mit den
meisten Stimmen erhält den Schmähpreis in Davos.
Lange Sündenliste
Die Liste der Vergehen ist lang: ausbeuterische
Arbeitsbedingungen, Menschenrechtsverletzungen, Umweltsünden, absichtliche
Fehlinformation, Korruption oder aggressive Steuervermeidung. Das ganze Jahr
über nehmen die Träger des Public Eye Awards Vorschläge für
das mieseste Unternehmen des Jahres entgegen, folgende acht Firmen stehen
dieses Jahr zur Wahl:
HSBC, britische Bank
„Durch die Bereitstellung finanzieller Mittel trägt HSBC zu
Rodungen, welche ohne das Einverständnis lokaler Gemeinschaften ausgeführt
wurden, sowie zur Zerstörung von besonders schützenswerten Waldgebieten bei“,
so der Nominierungstext.
Glencore Xstrata, weltgrößtes Rohstoffunternehmen
„Glencore Xstrata versucht, sein lukratives Geschäft um
jeden Preis zu sichern, und nimmt dabei kaum Rücksicht auf die sozialen,
kulturellen und politischen Rechte der Menschen oder die Konsequenzen für die
Umwelt.“
FIFA, Fußballorganisation
„Die FIFA Weltmeisterschaft trägt zur Verletzung von
Menschenrechten wie dem Recht auf eine angemessene Unterkunft, dem Recht auf
Bewegungsfreiheit, dem Recht auf Arbeit sowie der Versammlungs- und
Bewegungsfreiheit bei.“
Gap, eine der weltgrößten Kleiderfirmen
„Gap stellt PR-Maßnahmen über die Sicherheit und Rechte von
Belegschaften und hat andere Firmen wie Walmart und Target davon überzeugt,
ebenfalls mitzuziehen
Gazprom, russisches Gasunternehmen
„Verursachte bereits bei seinen kontinentalen Bohrungen eine
beträchtliche Anzahl Öllecks. Satellitenbilder und Besuche vor Ort ermöglichten
es Expertinnen und Experten von Greenpeace Russland, 206 Öllecks auf sechs von
Gazprom genutzten Ölfeldern nachzuweisen.“
Eskom, Südafrikas staatlicher Energiekonzern
„Der Versuch, sich den Mindeststandards zu entziehen, trägt
aktiv zur Verletzung des Menschenrechts auf Gesundheit bei.“
Marine Harvest, weltgrößtes Lachszuchtunternehmen
„Der maßlose Einsatz von Pestiziden, Farbstoffen und Antibiotika
sowie die Überbelegung der Lachskäfige haben schwerwiegende Konsequenzen für
Mensch und Umwelt.“
Syngenta, Bayer & BASF, Chemiekonzerne
„’The bee-killers’ sind große, multinationale Firmen, welche
hochgiftige, systemische Pestizide herstellen und verkaufen. Diese Pestizide
sind für das Massensterben von Bienen und anderen Bestäubern, die für Umwelt,
Landwirtschaft und die globale Nahrungsmittelproduktion wichtig sind,
mitverantwortlich.“
Hier geht’s zur Abstimmung: http://publiceye.ch/de/abstimmen/
Hier geht’s zum Zwischenstand: http://publiceye.ch/de/rangliste/