Leiden für Leder: Kinderarbeit,
Tierleid und hochgiftige Produktionsprozesse Kinderschuhe, Handtaschen oder
Autositze: Mit dem "Naturprodukt" Leder werden weltweit Milliarden
umgesetzt. Die Lederherstellung erfolgt fern vom Verbraucher, rund um den
Globus. Zusammen mit dem preisgekrönten Dokumentarfilmer Manfred Karremann hat die
Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. hinter die Kulissen der
Lederwirtschaft in Bangladesch geblickt. Das Ergebnis: Erschütternde Arbeitsbedingungen
für die oft minderjährigen Arbeitskräfte, schwere Umweltverschmutzung durch
giftige Gerbsubstanzen und brutale Tiertötungen.
Heilig in Indien, geschlachtet in Bangladesch
Jährlich werden Millionen der
'heiligen Kühe' aus dem benachbarten Indien nach Bangladesch importiert. Arbeiter töten die
sensiblen Tiere auf offener Straße oder in Schlachthäusern - ohne vorherige
Betäubung. Am 8. Oktober zeigte die ZDF-Sendung 37° im Film "Gift auf unserer
Haut" erste Bilder der Recherche. "Es ist schockierend zu sehen, wie
Kinder und erwachsene Arbeiter für die Lederproduktion ihre Gesundheit aufs
Spiel setzen", erzählt Frank Schmidt, Kampagnenleiter von PETA Deutschland
nach seinem Besuch im Billiglohnland Bangladesch. "Auch das Leid der Tiere
hat uns schwer bestürzt. In Bangladesch werden täglich tausende Kühe und Ochsen
getötet. Die Verbraucher in Deutschland können im Laden unmöglich
nachvollziehen, woher das Leder ihrer Schuhe stammt und ob sie diese
katastrophalen Produktionsbedingungen unterstützen - nur wer lederfreie Produkte wählt, geht
auf Nummer sicher."
Schwere Umweltschäden durch Konservierung der Tierhäute
Weltweit werden über 90 Prozent
der Tierhäute mit dem reaktiven Schwermetall Chrom gegerbt und mit giftigen
Chemikalien konserviert. PETA-Ermittler besuchten das Armutsviertel Hazaribagh
in Dhaka, in dem tausende Menschen - auch Kinder - in 150 Gerbereien arbeiten. Die
Abwässer sind mit Chrom verseucht, Arbeiter hantieren unmittelbar mit Säuren
und Laugen, die chronische Hauterkrankungen und Krebs auslösen können. Bei der
Endfertigung in China, Italien oder Indien sind die Tierhäute nach wie vor mit
Chemikalien belastet. Verbrauchermagazine wie Stiftung Warentest und Öko-Test
stellen in Deutschland regelmäßig gesundheitsschädliche Konzentrationen von Chrom
in Kinderschuhen, Jacken und Handschuhen aus Leder fest.
Warnung: Dieser Film (http://leder.peta.de/, 9.45 Min.) ist für zart besaitete
Gemüter nicht geeignet!
Auf der gleichen Seite bekommt man Informationen, wie man
Lederwaren vermeiden kann.
Zusätzlich kann ein Versprechen gemacht werden, zukünftig
„lederfrei“ zu leben.