Am 19. und 20. Oktober 1973 ging eine
Gruppe von engagierten Frauen in Frauenfeld im Kanton Thurgau mit Leiterwagen
gefüllt mit Bananen und einer eigenen Bananenzeitung auf die Straße. Angeführt
von Ursula Brunner, Gründerin der Bewegung und ehemalige Thurgauer Kantonsrätin,
fragten sie sich, „warum Bananen billiger als Äpfel sind“, und hatten damit
bereits damals den Kern der Ungerechtigkeit des Welthandels getroffen.
Hartnäckigkeit wurde belohnt
Wie wir heute wissen, haben diese
mutigen und hartnäckigen Frauen nicht locker gelassen. Nach dem Prinzip: Sehen
– verstehen – handeln, haben sie sich am Beispiel Bananen mit der Situation der
Menschen in den Produktionsländern, dem Handel und der Vermarktung
auseinandergesetzt. Das war der Anfang einer Geschichte mit großen
Auswirkungen. 40 Jahre später ist, nicht zuletzt dank der Bananenfrauen von
Frauenfeld, die sich bis heute für gerechtere
Wirtschaftsbeziehungen einsetzen, fairer Handel in der Schweiz ein anerkanntes
Marktsegment.
Gedenken und Wachrütteln
Doch ist der Handel damit
wirklich gerechter geworden? Nein, sagt die Schweizer Fairhandelsorganisation
gebana, die sich 1988 aus der Initiative der Bananenfrauen entwickelte.
Deswegen gehen die Mitarbeiter anlässlich des vierzigsten Jahrestages der
Aktion der Bananenfrauen auf die Straße und fordern Nahrungsmittelunternehmen
und Politik zu einem stärkeren Engagement für mehr Gerechtigkeit auf. Mit
dieser Aktion (18. Oktober um 10.30 Uhr in Frauenfeld beim Sämannsbrunnen,
direkt vor dem Rathaus) möchte zudem die Frauenfelder Arbeitsgruppe „40 Jahre
Bananenfrauen von Frauenfeld“ die erfolgreiche Geschichte dieser Frauen in
Erinnerung rufen und gleichzeitig fragen: Wer verdient wie viel an den Bananen?
Mehr Infos zu den Bananenfrauen unter: