81 Prozent der 18 bis 34-Jährigen
in Deutschland interessieren sich für Geldfragen. Jedoch anders als die
Generationen vor ihnen. So wollen beispielsweise 78 Prozent wissen, wo ihr
gespartes Geld angelegt und für welche Projekte es eingesetzt wird. Das ist das
Ergebnis einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage der Unternehmensberatung
Cofinpro unter 1.000 Bundesbürgern.
Neue Formen des Umgangs mit Geld
Experten haben errechnet, dass
heutige Jugendliche im Alter von zwanzig Jahren im Schnitt mehr als zwei Jahre
ihres Lebens im Internet verbracht haben. So wie sie dort kommunizieren, nähern
sie sich auch dem Thema Geld: vernetzt, transparent und in ständigem Austausch
auf unterschiedlichsten Kanälen. Das traditionelle Kreditinstitut spielt dabei
immer weniger eine Rolle: 41 Prozent verzichten darauf, sich bei ihrer Bank
über Geldfragen zu informieren. "Auf diese bald schon wichtigste
Kundengruppe der 18 bis 34-Jährigen haben sich die Banken bisher nicht
eingestellt", sagt Hauke Kröger, Executive Consultant bei der auf Banken
spezialisierten Unternehmensberatung Cofinpro. "Ein großer Fehler, denn
das Geschäft werden künftig diejenigen machen, die die Bedürfnisse dieser
Bevölkerungsgruppe im Blick haben und den Zugang zu ihnen finden."
Crowdinvest mit starken Zuwachsraten
Das können neben Unternehmen wie
Google, Paypal und Co. auch Plattformen sein, über die Geldanleger ihre
Geschäfte direkt abwickeln. So sind 37 Prozent der Befragten überzeugt, dass in
zehn Jahren das gesparte Geld nicht mehr bei der Bank angelegt wird, sondern
über Internetplattformen und soziale Netzwerke zu einem höheren Zins. "Die
rasante Entwicklung beim Crowdinvesting zeigt, dass solche Anlagetrends ernst
zu nehmen sind und sich zu einer ernsthaften Bedrohung für die Banken
entwickeln können, zumal immer mehr Kleinanleger hier investieren", sagt
Cofinpro-Experte Kröger. Inzwischen gibt es über 20 Crowdinvesting-Plattformen
in Deutschland, die teilweise rasantes Wachstum verzeichnen.
Mehr unabhängige Beratung gewünscht
Für die Banken gilt es, die junge
Generation zurückzugewinnen. Nicht nur mit modernen technischen Applikationen
und einer Ansprache über die verschiedenen Kanäle, sondern auch mit Inhalten.
"So sollten sich Institute auch für Services öffnen, die nicht zum
Kerngeschäft zählen oder sogar von Konkurrenten angeboten werden, wie
beispielsweise innovative Kreditangebote. Gleiches gilt für Crowdfunding und
Crowdinvestment. Indem die Geldhäuser sich als Anbieter jeglicher Form von
Finanzangelegenheiten verstehen und dem Kunden ein umfassendes Angebot bieten,
können sie es schaffen, den Kunden zu halten und ein Abwandern zur Konkurrenz
zu verhindern", so Hauke Kröger. Ganz wichtig dabei: eine unabhängige
Beratung - dies wünschen sich 83 Prozent der 18 bis 34-Jährigen.
Vergleich von sechs Crowdinvesting-Plattformen:
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