Anlässlich des globalen
Erdüberlastungstags (Earth Overshoot Day) am 20. August 2013 prangerten
Aktivisten von INKOTA, der BUNDjugend und FairBindung den übermäßigen
Ressourcenverbrauch Deutschlands an und forderten ein Umdenken hin zu einer
ressourcen- und klimaschonenden Wirtschaftsweise. Denn genau ab dem 20.8. befinden wir uns im ökologischen Defizit: Die Ressourcen, zu deren
Erneuerung die Erde ein ganzes Jahr braucht, sind für dieses Jahr erschöpft. „Im Prinzip leben wir ab dem 20.
August auf Pump, weil die nachwachsenden Ressourcen der Erde nicht mehr zu
Verfügung stehen“, erklärt INKOTA-Referentin Christine Pohl. „Deshalb müssten
wir eigentlich ökologische Insolvenz anmelden und uns Ressourcen leihen."
Deutsche (ver)brauchen 2,6 Planeten
Das Global Footprint Network
berechnet jedes Jahr den Ökologischen Fußabdruck der Menschheit, das heißt den
Bedarf an Acker- und Weideland, Wäldern und Fisch sowie den Platzbedarf für
Infrastruktur. Dieser wird der weltweiten biologischen Kapazität
gegenübergestellt, also dem Vermögen der Ökosysteme, Ressourcen aufzubauen und
Müll aufzunehmen. Nach diesen Berechnungen bräuchten wir mittlerweile rund 1,5
Erden, um unsere Bedürfnisse zu erfüllen. Würden alle so leben wie die
Deutschen, bräuchten wir 2,6 Planeten. Um den gesamten Ressourcenverbrauch
Deutschlands zu decken, verbrauchen wir fast zweieinhalb Mal die Fläche von
Deutschland im Jahr.
Ressourcen sind nicht endlos verfügbar
Am Erdüberlastungstag sind die
gesamten natürlichen und erneuerbaren Ressourcen wie Wasser, Brennmaterial,
Bauholz und Getreide für das jeweilige Jahr aufgebraucht. Ab diesem Tag leben
wir nur noch von den endlichen globalen Ressourcenvorräten. Die Folgen des
übermäßigen Ressourcenverbrauchs sind schrumpfende Wälder, Verluste an Biodiversität,
überfischte Meere, Lebensmittelkrisen, Landübernutzung und die Überlastung der
Erde mit Abfällen und Emissionen. Da Treibhausgase schneller emittiert werden,
als sie von Wäldern und Ozeanen absorbiert werden können, ist der Klimawandel
eine der spürbarsten Auswirkungen der ökologischen Überlastung.
Ökologische Wirtschaftswende ist machbar
„Wir haben nur eine Erde und wir betreiben Raubbau an den Ressourcen unserer
Kinder und zukünftiger Generationen“, sagt Robert Fisher von der BUNDjugend
Berlin. „Endloses Wachstum kann nicht funktionieren, wir brauchen eine Wende
hin zu nachhaltigem Konsum und Wirtschaften“, so Fisher weiter. „Eine
ökologische Wirtschaftswende ist machbar und gewünscht, deshalb arbeiten
deutschlandweit bereits immer mehr lokale Projekte und Initiativen im Kleinen
daran. Die Politik muss dem Rechnung tragen und die richtigen Rahmenbedingungen
setzen“, ergänzt Christiane Wegener von FairBindung.