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Samstag, 10. August 2013

Kinder gehören nicht auf Palmöl-Plantagen!


Der Verein "Rettet den Regenwald" ruft zu einer neuen Protestaktion auf. Hintergrund sind die schweren Menschenrechtsverletzungen, denen Männer, Frauen und Kinder auf den malaysischen Palmölplantagen des Konzerns Kuala Lumpur Kepong (KLK) ausgesetzt sind: Die Arbeiter wurden mit falschen Versprechen angelockt, ihrer Papiere beraubt und zur Zwangsarbeit verpflichtet. Sie werden zu den gefährlichsten und härtesten Jobs gezwungen, eingesperrt, geschlagen, um ihren Lohn betrogen: schuften auf Plantagen wie Sklaven – sieben Tage in der Woche.

Erdrückende Beweislast

Dokumentiert hat dies der Journalist Benjamin Skinner mit einem Team während einer neunmonatigen Recherche in den Palmöl-Monokulturen Malaysias. Die schockierenden Ergebnisse hat die Zeitung Bloomberg Businessweek auf Englisch veröffentlicht. Bereits 2010 hatte die Umweltorganisation Rainforest Action Network (RAN) die KLK-Gruppe und deren Kunden schwerer Menschenrechtsverletzungen beschuldigt. KLK ist mit 200.000 Hektar Plantagen die weltweite Nummer 5 bei Palmöl.

Die großen Nahrungsmultis sitzen mit im Boot

Westliche Konzerne wie der US-Multi Cargill,  der weltweit größte Händler und Verarbeiter von Agrarprodukten, gehören zu den Käufern der Sklavenhalter. Allein Cargill soll 27.000 Tonnen Palmöl von KLK bezogen haben. Der US-Multi beliefert wiederum die großen Nahrungsmittelhersteller wie Nestlé, Kellogg's und Unilever sowie die Biodieselindustrie mit dem importierten Palmöl. So landen die Produkte der Sklavenarbeit auch auf unserem Tisch oder im Tank – in der Margarine, in den Frühstücksflocken, im Schokoaufstrich und im Biodiesel. In Frankfurt betreibt Cargill eine der größten Biodieselraffinerien Europas mit einer Kapazität von 250.000 Tonnen pro Jahr.

Ein Label versagt

Firmen wie KSK und Cargill, aber auch Nestlé, Kellogg's und Unilever berufen sich auf die umwelt- und sozial verträgliche Herstellung ihrer Produkte und kleben als Beweis das RSPO-Siegel auf ihre Verpackung. Doch das so genannte Nachhaltigkeitssiegel vom „Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl“ RSPO verhindert weder die Regenwaldabholzung noch die Menschenrechtsverletzungen. Die Industrielabel dienen den Firmen dazu, sich als grüne Saubermänner darzustellen und die Klagen der Opfer zu kaschieren. 

Kennzeichnungspflicht für Palmöl

Palmöl, das in etwa jedem zweiten Lebensmittelprodukt steckt, muss innerhalb der EU ab Dezember 2014 gesondert ausgewiesen werden.