Damit wir Schokolade in
allen Varianten genießen können, müssen Menschen in anderen Ländern leiden. Oftmals
sind es Kinder, die von gefährlicher
Arbeit ohne Gesundheitsschutz, exzessiven Überstunden sowie mangelhafter
Ernährung betroffen sind. Die Arbeitsbedingungen auf den Kakaoplantagen sind
nach wie vor menschenverachtend und ausbeuterisch. Gleichzeitig erwirtschaften
die Schokoladenhersteller hohe Gewinne.
Kinderarbeit in Westafrika weit verbreitet
Um auf die Situation bei der Kakaoproduktion und die Verantwortung der
großen Schokoladenfabrikanten aufmerksam zu machen, hat am 12. Juni 2013, dem
Internationalen Tag gegen Kinderarbeit, die europaweite Kampagne „Make Chocolate Fair!“
begonnen, eine internationale Initiative, die sich aus mehreren Organisationen
in 16 europäischen Ländern zusammensetzt. „Kinderarbeit ist in der Kakaobranche nach wie vor ein massives Problem”,
sagt Viola Dannenmaier, INKOTA-Koordinatorin der Kampagne. In Westafrika, der
Hauptanbauregion für Kakao, arbeiten noch immer etwa zwei Millionen Kinder auf
Kakaoplantagen. Mehr als 500.000 von ihnen unter Bedingungen, die nach den
Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) als ausbeuterisch
eingestuft und damit verboten sind. „Das Problem der Kinderarbeit ist seit
Jahren bekannt. Doch sowohl die
Schokoladenindustrie, als auch die Politik haben es bisher versäumt,
entschlossen dagegen vorzugehen”, so Dannenmaier weiter.
Klare Forderungen an die
Schokoladenindustrie
Die Kampagne
„Make Chocolate Fair!” ist angetreten, dieser Ungerechtigkeit etwas
entgegenzusetzen. Gefordert wird von den Schokolade herstellenden Unternehmen verantwortliche
Schritte zur Verbesserung der Situation der Kakaobauern zu unternehmen,
darunter eine faire Bezahlung der Kakaobauern und ihren Arbeitern, die
Einhaltung der Menschen- und Arbeitsrechte entlang der gesamten
Kakao-Wertschöpfungskette und die Ablehnung ausbeuterischer Kinderarbeit, die
Unterstützung von Kakaobauern und -bäuerinnen bei der Umsetzung einer
nachhaltigen und diversifizierten Landwirtschaft und die Anwendung eines
unabhängigen Zertifizierungs- und Kontrollsystems.
Unterschriftenaktion
Zu diesem Zweck
hat die Kampagne eine Petition an die Schokoladenhersteller in Europa
gestartet. Über zwei Jahre werden Unterschriften in ganz Europa gesammelt, auf
Papier und auf unserer Webseite. Das Ziel: 100.000 Unterschriften! Diese werden
Mitte 2015 den Schokoladenunternehmen im Rahmen einer öffentlichen Aktion bei
ihrer Hauptversammlung überreicht.
Factsheet - Die bittere Wahrheit über
Schokolade: