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Donnerstag, 11. April 2013

Havannas Hausstrände - Meer, Sonne, Sand, ... aber auch Prostitution und Müll

An den Wochenenden fahren viele Bewohner Havannas an die Strände im Osten, um den Abgasen und der Hitze der kubanischen Hauptstadt zu entfliehen. Und wer es sich leisten kann, übernachtet hier auch. Besonders in den Ferienmonaten Juli und August ist an Havannas Hausstränden die Hölle los.

Für jeden Geschmack ein Strand



Die Playas del Este erstrecken sich nur 17 Kilometer von Havanna entfernt über eine Distanz von rund 14 Kilometern entlang der Nordküste Kubas. Während sich an den Stränden von Santa María del Mar mit ihren Alles-inklusive-Hotels überwiegend ausländische Touristen vergnügen, befinden sich die Orte Boca Ciega und Guanabo fest in einheimischer Hand. Ich entschied mich bei meinem Ausflug für einen Besuch von Guanabo, das über eine gute Infrastruktur mit Hotels, Privatunterkünften, Restaurants  und Bars verfügt.

Alte Männer, junge Frauen


Da die Strände im Zentrum Guanabos recht voll waren, suchte ich mir ein ruhigeres Plätzchen weiter östlich. Nach kurzer Zeit fiel mir dort die Ansammlung älterer, italienischer Männer auf (ca. 65-70 Jahre), die nicht gerade den Eindruck von Tagesgästen machten. Prompt kam auch einer von Ihnen mit einer ca. 50 Jahre jüngeren schwarzen Schönheit um die Ecke gebogen. Wenn man mit wachen Augen durch den Ort geht, sieht man laufend Beispiele für diese Art von Zweckbekanntschaften. Sehr viele junge Kubanerinnen, auch viele alleinstehende Mütter, bessern so ihren Lebensunterhalt auf oder suchen sich einen Ausländer, um Kuba verlassen zu können.

Die Fiesta ist zu Ende, der Müll bleibt


Während sich kubanische Männer am Strand mit Fußball und Baden die Zeit vertreiben, sitzen ihre Frauen meist nur rum, unterhalten und sonnen sich. Trinken tun allerdings beide Geschlechter fleißig und auch laute Regaetton-Musik, ein elektronischer Mischmasch aus Hip-Hop und Reggae, darf nicht fehlen. Am späten Nachmittag torkelt dann der eine oder andere Strandbesucher angeheitert mit einer Rumflasche oder einer Bierdose in der Hand über den Strand. Der Abfall wird dann gleich vor Ort entsorgt. Entsprechend viel Müll sammelt sich so an einem Wochenende am Strand an. Doch im eigenen Müll zu sitzen scheint niemanden wirklich weiter zu stören.

Anstrengende Rückfahrt 


Zum Sonnenuntergang zeigen sich dann bei entsprechendem Wind die Kitesurfer auf dem Wasser. Die letzten Strandbesucher gehen zurück zu ihren Autos oder machen sich auf zur Bushaltestelle, um sich in die völlig überfüllten Busse Richtung Havanna zu quetschen. Zuvor ist man noch ein Eis, ein Stück Pizza oder trinkt noch schnell ein Bier. So schnell wie der Spuk am späten Vormittag begonnen hat, so bald ist er auch am frühen Sonntag Abend wieder vorbei, denn montags wird wieder gearbeitet.