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Donnerstag, 18. April 2013

Fairtrade Deutschland – aktuelle Zahlen


Der Verkauf von Waren mit dem Fairtrade-Siegel wird immer beliebter. 2012 wurden 533 Millionen Euro umgesetzt, rund 33 Prozent mehr als im Vorjahr. Die wichtigsten Fairtrade-Produkte sind Kaffee, Blumen und Bananen, die alle im Vergleich zum Vorjahr bezüglich Menge und Umsatz zulegen konnten. Bei Schokolade, dem viertwichtigsten Fairtrade-Produkt, mussten allerdings Umsatzeinbußen von 38 Prozent hingenommen werden. „Uns fehlt nach wie vor das Engagement der großen Schokoladenhersteller. Kakaobauern können ihre Ernte oft nur zu einem kleinen Teil unter Fairtrade-Bedingungen absetzen“, sagte TransFair-Geschäftsführer Overath, „wir arbeiten international daher an neuen zusätzlichen Modellen zur Rohstoff-Zertifizierung, um Fairtrade-Kakao-Verkäufe zu steigern".

Bescheidener Bioanteil


Andere Produkte konnten hingegen mit großen Zuwachsraten glänzen, beispielsweise Eiscreme, die ein Wachstumsplus von 214 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen konnte. Wermutstropfen: Der Bioanteil beträgt null Prozent. Dieses Manko haben auch die Blumen, die um 173 Prozent zulegen konnten. Insgesamt wurden 2012 in Deutschland mehr als 257 Millionen faire Stiele, überwiegend Rosen, verkauft (s. auch Blogbeitrag Fairtrade Rosen in der Kritik). Ein beachtliches Wachstumsplus konnten auch Fairtrade-zertifizierte Textilien mit 157 Prozent verzeichnen. Die verkaufte Stückzahl erhöhte sich allerdings nur um zehn Prozent.

Wachstum auf niedrigem Niveau


Trotz aller Zuwächse entwickelt sich der Faire Handel in Deutschland nur mäßig. Gerade einmal sechs Euro waren jedem Bundesbürger im vergangenen Jahr Produkte aus Fairem Handel wert. Damit liegt Deutschland weit abgeschlagen hinter "Fairtrade-Weltmeister" Schweiz, wo 2012 rund 41 Euro für Fairtrade-Produkte ausgegeben werden. Auch Großbritannien, Österreich, oder Frankreich liegen, was den Pro-Kopf-Verbrauch angeht, vor Deutschland. 

Neues in 2013


Anfang 2013 akzeptierte TransFair die internationalen Richtlinien für Kosmetik mit Fairtrade-Zutaten, so dass demnächst Fairtrade-Kosmetikartikel auch in Deutschland eingeführt werden können. Im Plantagenstandard werden die Rechte der Beschäftigten gestärkt. Ganz neu wird ein Klimastandard entwickelt,  um nachhaltigen Anbau zu fördern und neue Einkommensmöglichkeiten für die Produzenten zu öffnen.

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