Vom kleinen San José (s.
vorheriger Blogbeitrag), der Hauptstadt des ebenso kleinen Costa Ricas, mit
seinen modernen Shoppingcentern, Werbetafeln und Fastfood-Restaurants in die
geschichtsträchige Metropole Havanna mit seinen mehr als zwei Millionen
Einwohner – das sind Gegensätze pur, nur wenige Flugstunden voneinander
getrennt.
Tolle Atmosphäre
In der Hauptstadt Kubas lebt
jeder fünfte Inselbewohner. Der erste Eindruck ist überwältigend, besonders
wenn man durch Habana Vieja bummelt. In der größten zusammenhängenden
kolonialen Altstadt Lateinamerikas drängen sich knapp 2000 historische Gebäude,
ein Viertel davon aus der frühen Kolonialzeit. Und obwohl ein dichtes Gewusel
von Menschen, Fahrradtaxis, Pferdekutschen und zu Taxis umfunktionierten
Oldtimern das Bild prägt, gehen die Uhren hier anders und definitiv langsamer
als bei uns.
In einer anderen Zeit
Apropos Uhren: am Morgen nach
meiner Ankunft hatte ich einen Termin beim Reiseveranstalter, für den ich an
der besagten Kubareise (s. vorheriger Blogbeitrag) teilnehme. Fünf Minuten vor
der vereinbarten Uhrzeit stand ich vor dem Büro und wunderte mich, dass man mir
sagte, man hätte eigentlich gar nicht mehr mit mir gerechnet. Komisch! Des
Rätsels Lösung: Auf Kuba gilt seit zwei Wochen die Sommerzeit, was die
Stewardess bei der Zeitangabe nach der Landung – auf die ich mich verlassen
hatte – vergessen hatte zu erwähnen.
Geniale Liveshow
An meinem zweiten Abend ging ich
abends auf der Dachterrasse eines naheliegenden Hotels ein Bier trinken,
nichtsahnend was der Abend an Überraschungen für mich bereit halten sollte.
Gegen 22.30 Uhr begann dort ein Konzert einer der angesagtesten Son-Bands
Kubas, die in der Mitte den 1920er gegründet worden war. Und als wäre das noch
nicht genug, kamen die Tänzer einer ebenso bekannten Salsaschule vorbei, um
kräftig abzutanzen. So etwas hatte ich nun wirklich noch nicht gesehen.
Abgesehen vom optischen Leckerbissen, hatten die Jungs und Mädels es einfach
drauf. Mein Gemütszustand schwankte ständig zwischen völliger Begeisterung und
totalem Frust.
Steinzeit-Internet
Und nun leider eine schlechte
Nachricht für alle Fans dieses Blogs. In Kuba ist Internet kaum verfügbar,
extrem langsam und dafür aber sauteuer. Rund sechs US-Dollar für eine Stunde, WLAN acht
Euro/Std. Und außerhalb von Havanna sieht es noch trüber aus. Zudem bin ich ja
mit einer Reisegruppen unterwegs und komme wohl nicht immer zum regelmäßigen
Blogschreiben. Wenn Ihr also eine Weile nichts von mir hört, liegt das weniger
an meinem guten Willen, als an der wirklich schwierigen Lage vor Ort. Schaut
trotzdem mal ab und an rein. Spätestens ab dem 10.4. läuft dann alles hoffentlich wieder
reibungslos.