Nach dem ausgiebigen Besuch der
Ankaufstation von Ritter Sport in Matagalpa (s. letzter Blogbeitrag), fuhr ich in
einem Kleinbus in das rund zwei Stunden westlich von Matagalpa liegende Santiago de los Caballeros de León, kurz León,
die mit rund 150.000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Nicaraguas. Der „Löwe“ (das bedeutet
„león“ auf Spanisch) zählt – neben Granada am Nicaraguasee – zu den beiden
Städten Nicaraguas mit einem gut erhaltenen Altstadtkern. Wikipedia schreibt zur Geschichte: "In León wurde am 11.Oktober 1821 die Akte über die vollständige Unabhängigkeit Nicaraguas und Costa Ricas von Spanien unterzeichnet. León war danach Hauptstadt des Staates Nicaragua in der Zentralamerikanischen Föderation und nach dem Austritt Nicaraguas aus selbiger im Jahr 1838 dessen Hauptstadt". So nett das Städtchen
aber auch ist, die zeitweise unerträgliche Hitze, verleidet einem längere
Stadtspaziergänge.
Ein Volksheld zeigt sich überall
Gefährlicher Pazifik
Da es in León am Wochenende wenig
zu tun gab, beschloss ich einen Tagesausflug an den nur rund 20 Km entfernten
Pazifik zu unternehmen. Ein knallevoller Bus
brachte mich in rund einer Stunde bis Las Peñitas, einem Sandstrand, der
an ein geschütztes Mangrovengebiet angrenzt. Das Baden im Pazifik bei 28 Grad
Wassertemperatur tat richtig gut, wenn man auch die hohen Wellen und die
Strömungen nicht unterschätzen sollte. Vor nicht allzu langer Zeit kam hier
eine deutsche Entwicklungshelferin bei dem Versuch ein Kind aus dem Meer zu
retten ums Leben. Zumindest das Kind überlebte.
Es geht schneller als man denkt
Etwas unterschätzt hatte ich das
schnelle Ansteigen der Flut am Rand des Mangrovengebiets. Dorthin war ich zu
einem Spaziergang nach dem Mittagessen (Fisch in Kokossoße) aufgebrochen, um
mir Flora und Fauna anzuschauen. Beim Hinweg konnte ich den Salzwasserstrom,
der je nach Gezeiten in die Mangroven hinein- oder eben hinausfließt noch knietief
durchwaten. Nur rund eine Stunde später musste ich den Rucksack auf den Kopf
nehmen und hatte brusttiefe Stellen zu durchwaten. Dabei riss mich die durch die Flut verursachte Strömung beinahe um.