Seiten

Montag, 5. Mai 2025

CEO-Gehälter steigen 56 Mal so stark wie Löhne von Beschäftigten

Arbeitnehmende hatten zum Tag der Arbeit, dem 1. Mai, allen Grund zum Protest. Die Median-Gehälter von CEOs weltweit sind zwischen 2019 und 2024 um 50 Prozent gestiegen – 56 Mal so stark wie die Reallöhne von Beschäftigten. In Deutschland stiegen die Managerinnen- und Managergehälter 30 Mal so stark. Das zeigt eine neue Oxfam-Analyse. Oxfam fordert eine Besteuerung Superreicher, die Einführung höherer Spitzensteuersätze, um maßlosen CEO-Gehältern entgegenzuwirken, sowie gerechte Löhne. Die Analyse zeigt: Das Median-Gehalt von CEOs weltweit ist zwischen 2019 und 2024 um 50 Prozent gestiegen, während die Durchschnittslöhne von Arbeitnehmerinnen udn Arbeitnehmer um nur 0,9 Prozent zulegten. CEOs verdienten 2024 ein Median-Gehalt von 4,3 Millionen US-Dollar. In einer Analyse von 56 der umsatzstärksten deutschen Unternehmen lag das Median-Gehalt von CEOs 2024 bei rund 4,4 Millionen Euro, was einem Anstieg von 21 Prozent gegenüber 2019 entspricht. Im selben Zeitraum stiegen die Reallöhne von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland um nur 0,7 Prozent. Damit wuchsen die Gehälter der Managerinnen und Manager 30 Mal stärker. 2024 sind die Reallöhne weltweit laut International Labour Organisation (ILO) zwar um 2,7 Prozent gestiegen. Vielerorts stagnieren sie jedoch weiterhin. Insbesondere in Ländern mit niedrigen Einkommen ist die Lohnungleichheit sehr hoch. Hier ist der Anteil der reichsten zehn Prozent am Gesamteinkommen der Bevölkerung rund dreimal höher als der Anteil der ärmsten 40 Prozent. Aktuell kommt mit der US-amerikanischen Zoll-Politik eine weitere Belastung hinzu. Arbeitnehmenden weltweit drohen der Verlust ihrer Arbeitsplätze sowie steigende Kosten für Waren des täglichen Bedarfs, was die extreme Ungleichheit weiter anschüren könnte.

Höhere Besteuerung Superreicher gegen soziale Ungleichheit

Oxfam fordert die Bundesregierung auf, die Besteuerung Superreicher sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene weiter voranzutreiben. Dazu gehören höhere Spitzensteuersätze auf Einkommen, um exorbitanten Managerinnen- und Managergehältern entgegenzuwirken, und die Einführung einer Vermögenssteuer. Ein Mindestlohn von mindestens 15 Euro pro Stunde ist notwendig, damit die soziale Ungleichheit nicht noch weiter zunimmt. Arbeitnehmende müssen sich gewerkschaftlich organisieren und durch Streik und Tarifverhandlungen für faire Löhne einsetzen können. Die künftige Bundesregierung darf außerdem die Lieferkettengesetze, die international existenzsichernde Löhne und Gewerkschaftsrechte schützen, nicht wie angekündigt abschwächen.

Quelle: Oxfam