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Freitag, 2. Januar 2015

Neue Kennzeichnung von Lebensmitteln – Verbrauchertäuschung geht weiter



"Ein Meilenstein für mehr Klarheit und Wahrheit bei der Aufmachung und Kennzeichnung von Lebensmitteln" - mit diesen Worten feiert Bundesernährungsminister Christian Schmidt die neuen EU-Regeln zur Produktkennzeichnung. Nach jahrelangen Debatten finden seit Dezember die Vorgaben der sogenannten "EU-Lebensmittelinformationsverordnung" größtenteils Anwendung. Politik und Wirtschaft wollen uns diese Mammut-Verordnung aus Brüssel als echte Verbesserung verkaufen. Doch die neuen Kennzeichnungsregeln sind in Wahrheit ein verbraucherpolitischer Offenbarungseid! Zwar gibt es einzelne Verbesserungen (so wurde erstmals die Angabe der Nährwerte wie Salz, Fett und Zucker auf der Packung zur Pflicht für alle Hersteller), die von den meisten Verbrauchern geforderte "Ampel" wird aber nicht kommen.

Immer noch irreführende Produktabbildungen

Insgesamt ist das alles kein echter Fortschritt für uns Verbraucher. Beispielsweise müssen Pflichtangaben nur in einer Mini-Schriftgröße von 1,2 mm auf dem Etikett stehen, verbindliche Angaben zur Herkunft von Zutaten wird es bei den meisten Lebensmitteln nicht geben. Die Verwendung von Agrar-Gentechnik bei der Erzeugung von tierischen Produkten wird auch in Zukunft nicht angezeigt, und Verbraucher können weiterhin mit geschönten und irreführenden Produktabbildungen getäuscht werden. Die Verbraucherorganisation foodwatch kämpft weiter für ehrliche Etiketten! Sie hat einen Aktionsplan mit 15 konkreten Vorschlägen für nationale wie europäische Regelungen gegen Verbrauchertäuschung vorgelegt - verbunden mit der Aufforderung an die Bundesregierung, diesen Plan für mehr Lebensmittelklarheit durchzusetzen.
Quelle: foodwatch