Bereits am 19.08.2014 war der Erdüberlastungstag
(Earth Overshoot Day) erreicht, an dem die nachhaltig verfügbaren natürlichen
Ressourcen der Erde für das gesamte Jahr verbraucht sind. Das ist ein Tag
früher als ein Jahr zuvor. Somit haben wir auch in diesem Jahr wieder über
unsere Verhältnisse gelebt“, sagt Marius Haberland vom INKOTA-Netzwerk. In
einer gemeinsamen Protestaktion mit Germanwatch, BUNDjugend und FairBindung forderte
Inkota eine Abkehr von der Ausbeutung der Ressourcen auf Kosten künftiger
Generationen.
Alternativen
zum grenzenlosen Wachstum
„Diesem Verschwendungstrend
müssen wir schleunigst etwas entgegen setzen, denn die sozio-ökologischen Konsequenzen
werden mit der Zeit unumkehrbar“, so Haberland weiter. „Wir geben der Erde
keine Atempause“, kritisiert Felix Heilmann von der BUNDjugend Berlin.
„Berauscht von der Reichhaltigkeit unseres Planeten, hinterlassen wir eine Spur
der Verwüstung." In der Landwirtschaft werden zum Beispiel jeden Tag rund
20 Hektar Ackerland durch den Einsatz von wachstumssteigernden Pestiziden
zerstört. „Die Verschwendung von Ressourcen ist dabei nicht nur ökologisch
fatal, sondern auch in höchstem Maße global ungerecht“, sagt Christiane Wegner
von FairBindung. „Der Erdüberlastungstag zeigt uns klar die ökologischen
Grenzen unseres Planeten auf“, sagt Julia Otten von Germanwatch. „Unsere Art zu
leben und zu wirtschaften muss sich angesichts dieser Grenzen grundlegend
ändern.“ Viele kleine Initiativen und Organisationen haben auf lokaler Ebene
bereits damit begonnen, Alternativen zum grenzenlosen Wachstum des
Rohstoffverbrauchs zu entwickeln: Von der Versorgung mit regenerativer Energie
über genossenschaftliche Stadtwerke, Re- und Upcycling von Möbeln und Elektrogeräten,
regionale Ernährung und selbstgezogenes Gemüse aus dem Stadtgarten oder
Transportfahrräder für den Einkauf.
1,5 bis 2,5 Erden
notwendig
Das Global Footprint Network
berechnet jedes Jahr den Tag, an dem die Erdüberlastung erreicht wird. Dabei
wird der gesamte Bedarf an Wäldern, Flächen, Wasser, Ackerland und Lebewesen,
den die Menschen derzeit für ihre Lebens- und Wirtschaftsweise brauchen, der biologischen
Kapazität der Erde Ressourcen aufzubauen sowie Müll und Emissionen aufzunehmen,
gegenüber gestellt. Auf diese Weise zeigt sich, ab wann die Erde sich im ökologischen
Defizit befindet - also mehr Ressourcen verbraucht wurden, als die Erde zur Verfügung
stellt. Global betrachtet bräuchte die gesamte Weltbevölkerung mit ihrer
derzeitigen Lebens- und Wirtschaftsweise 1,5 Erden. Wenn sich der deutsche
Lebensstil weltweit durchsetzen würde, wären dafür 2,5 Planeten notwendig.
Quelle: UD/na