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Montag, 1. September 2014

So früh wie nie: Erdüberlastungstag 2014



Bereits am 19.08.2014 war der Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) erreicht, an dem die nachhaltig verfügbaren natürlichen Ressourcen der Erde für das gesamte Jahr verbraucht sind. Das ist ein Tag früher als ein Jahr zuvor. Somit haben wir auch in diesem Jahr wieder über unsere Verhältnisse gelebt“, sagt Marius Haberland vom INKOTA-Netzwerk. In einer gemeinsamen Protestaktion mit Germanwatch, BUNDjugend und FairBindung forderte Inkota eine Abkehr von der Ausbeutung der Ressourcen auf Kosten künftiger Generationen.

Alternativen zum grenzenlosen Wachstum

„Diesem Verschwendungstrend müssen wir schleunigst etwas entgegen setzen, denn die sozio-ökologischen Konsequenzen werden mit der Zeit unumkehrbar“, so Haberland weiter. „Wir geben der Erde keine Atempause“, kritisiert Felix Heilmann von der BUNDjugend Berlin. „Berauscht von der Reichhaltigkeit unseres Planeten, hinterlassen wir eine Spur der Verwüstung." In der Landwirtschaft werden zum Beispiel jeden Tag rund 20 Hektar Ackerland durch den Einsatz von wachstumssteigernden Pestiziden zerstört. „Die Verschwendung von Ressourcen ist dabei nicht nur ökologisch fatal, sondern auch in höchstem Maße global ungerecht“, sagt Christiane Wegner von FairBindung. „Der Erdüberlastungstag zeigt uns klar die ökologischen Grenzen unseres Planeten auf“, sagt Julia Otten von Germanwatch. „Unsere Art zu leben und zu wirtschaften muss sich angesichts dieser Grenzen grundlegend ändern.“ Viele kleine Initiativen und Organisationen haben auf lokaler Ebene bereits damit begonnen, Alternativen zum grenzenlosen Wachstum des Rohstoffverbrauchs zu entwickeln: Von der Versorgung mit regenerativer Energie über genossenschaftliche Stadtwerke, Re- und Upcycling von Möbeln und Elektrogeräten, regionale Ernährung und selbstgezogenes Gemüse aus dem Stadtgarten oder Transportfahrräder für den Einkauf.

1,5 bis 2,5 Erden notwendig

Das Global Footprint Network berechnet jedes Jahr den Tag, an dem die Erdüberlastung erreicht wird. Dabei wird der gesamte Bedarf an Wäldern, Flächen, Wasser, Ackerland und Lebewesen, den die Menschen derzeit für ihre Lebens- und Wirtschaftsweise brauchen, der biologischen Kapazität der Erde Ressourcen aufzubauen sowie Müll und Emissionen aufzunehmen, gegenüber gestellt. Auf diese Weise zeigt sich, ab wann die Erde sich im ökologischen Defizit befindet - also mehr Ressourcen verbraucht wurden, als die Erde zur Verfügung stellt. Global betrachtet bräuchte die gesamte Weltbevölkerung mit ihrer derzeitigen Lebens- und Wirtschaftsweise 1,5 Erden. Wenn sich der deutsche Lebensstil weltweit durchsetzen würde, wären dafür 2,5 Planeten notwendig.
Quelle: UD/na