Einem Bericht der Stuttgarter Nachrichten zufolge hat
das Ikea-Tochterunternehmen Swedwood das FSC-Umweltsiegel für seine in der
russischen Teilrepublik Karelien bewirtschafteten Wälder verloren. Das
Unternehmen soll in schützenswerten Gebieten Bäume abgeholzt haben, begründete
FSC-Sprecher Lars Hoffmann am 25. Februar die Entscheidung. Das FSC-Siegel wird
von der Organisation „Forest Stewardship Council“ an Unternehmen vergeben, die
für ihre Produkte Rohstoffe aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern
verwenden. Swedwood hat in Karelien rund 300.000 Hektar Wald gepachtet. Das
Gebiet an der finnisch-russischen Grenze war seit 2006 FSC-zertifiziert.
Swedwood produziert Möbel für die Ikea-Einrichtungshäuser. Ikea selbst zeichnet
seine Produkte nach eigenen Angaben allerdings nicht mit dem FSC-Siegel aus.
Schwerwiegende
Verstöße gegen FSC-Standards
Bei jährlichen Prüfungen in Karelien sei FSC auf
Missstände aufmerksam geworden. Ende Januar berichtete es von „schwerwiegenden
Verstößen“ in fünf Fällen gegen die in Russland gültigen FSC-Standards. Dabei
ging es vor allem um Abholzungen in Gebieten wie Biotopen, wo auch uralte Bäume
stehen. Aus diesem Grund sei dem Tochterunternehmen des Möbelriesen das
Zertifikat entzogen worden, sagte Hoffmann. Ikea bezeichnete die Aufhebung des
FSC-Umweltsiegels am Dienstag als „vorübergehend“. Die Abweichungen beträfen
hauptsächlich die Ausrüstung und Schulung der Mitarbeiter sowie die Forstverwaltung
und seien größtenteils bereits behoben worden, teilte das Unternehmen mit.
Zudem fälle Ikea keine Bäume in besonders schützenswerten Wäldern (HCVF) und
verwende keine alten Bäume für die Produkte.