Bitte auch unbedingt diesen Kurzfilm von foodwatch anschauen:
https://www.foodwatch.org/de/informieren/werbeluegen/e-mail-aktion/
Seit dem 19. Juni 2013 können Konsumenten in Großbritannien mittels der Farben Rot, Gelb und Grün auf einem Blick erkennen, wie viel Zucker, Fett, gesättigte Fettsäuren und Salz ein Lebensmittel enthält. Möglich macht dies die freiwillige einheitliche Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln - ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Übergewicht und Fettleibigkeit. Mit im Boot sind neben den großen Supermarktketten auch bekannte Hersteller wie PepsiCo UK, Mars UK und Nestlé.
https://www.foodwatch.org/de/informieren/werbeluegen/e-mail-aktion/
Seit dem 19. Juni 2013 können Konsumenten in Großbritannien mittels der Farben Rot, Gelb und Grün auf einem Blick erkennen, wie viel Zucker, Fett, gesättigte Fettsäuren und Salz ein Lebensmittel enthält. Möglich macht dies die freiwillige einheitliche Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln - ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Übergewicht und Fettleibigkeit. Mit im Boot sind neben den großen Supermarktketten auch bekannte Hersteller wie PepsiCo UK, Mars UK und Nestlé.
Was macht Deutschland?
Die gemeinsame
Initiative von Regierung, Handel und Herstellern in Großbritannien stellt für Gerd
Billen, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) einen Durchbruch
dar: „Deutschland muss diesem Beispiel folgen“. Der vzbv fordert seit Jahren eine Ampellösung für
Deutschland. Doch Handel und Lebensmittelhersteller wehren sich gegen eine
einheitliche Kennzeichnung nach Farben auf der Produktvorderseite. Dass der
Handel und eine Reihe von Produzenten in Großbritannien nun gemeinsam am
Ampelsystem teilnehmen, zeige, dass die Weigerung, in Deutschland eine
verbraucherfreundliche Nährwertkennzeichnung einzuführen, nicht länger
akzeptabel sei. „Die Unternehmen müssen auch in Deutschland ihre Verantwortung
ernst nehmen und eine führende Rolle einnehmen. Die Verbraucher wollen die
Ampel“, so Billen.
Ampel
verständlicher als bisherige Kennzeichnung
Untersuchungen,
wie beispielsweise von der Verbraucherorganisation foodwatch, haben immer
wieder gezeigt, dass die Ampelkennzeichnung auf der Vorderseite von
Lebensmittelverpackungen die für Verbraucher am besten verständliche
Nährwertkennzeichnung ist. Die von der Industrie bevorzugte und heute üblichere
GDA-Kennzeichnung (GDA= Guideline daily amount) gibt
lediglich mit Hilfe von Prozentzahlen Auskunft darüber, wie viel des täglichen
Richtwerts für Energie, Fett, Zucker und Salz in einer Portion enthalten ist.
Verbraucher bewerten sie als weniger gut verständlich.
Breite Front für die Ampel
Mit ihrer
Meinung stehen der vzbv und foodwatch nicht alleine da. Auch Verbraucherzentralen,
Elternvertreter, Ärzte und Krankenkassen empfinden die Farbkennzeichnung weniger als
Bevormundung, denn als dringend nötige Einkaufshilfe. Bereits 2009 sah Ulrich
Fegeler, Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, in einem
Artikel auf Spiegel online eine Mitschuld durch unverständliche
Nährwertkennzeichnungen an ernährungsbedingten Krankheiten wie Fettleibigkeit
und Diabetes. 70 Milliarden Euro pro Jahr fallen als Folgekosten
ernährungsbedingter Krankheiten an.
Widerstand
der Industrie trotz fettleibiger Bevölkerung
Doch
die Lebensmittellobby wehrt sich mit Händen und Füßen sowie fadenscheinigen
Argumenten gegen die Einführung der Nährwertampel. Angeblich diskriminiere die
Ampel bestimmte Lebensmittel, der Handelsverband Deutschland nannte die
Ampellösung gar „Gängelung per Farbenspiel“ und unterstellt Verbrauchern, sie
würden aufhören Produkte wie Käse und Apfelsaft zu kaufen, nur weil sie einen
roten oder gelben Punkt tragen könnten. Auf EU-Ebene wurde die Einführung der Nährwertampel
mit Rücksicht auf die Lebensmittelproduzenten 2010 offiziell abgelehnt. Und
dies obwohl laut EU-Kommission jeder zweite Europäer übergewichtig oder
fettleibig ist. In Deutschland leiden 13,6 Prozent der Erwachsenen an
Fettsucht, knapp zwei Millionen Kinder und Jugendliche sind übergewichtig.
Wie
sehen Produkte mit Nährwertampel aus? Hier kann man es sich für ausgewählte
Lebensmittel anschauen: http://das-ist-drin.de/glossar/specials/ampel/