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Dienstag, 28. Mai 2013

Nachhaltige Geldanlagen im Aufwind



 Wer sein Geld anlegt, achtet zunehmend darauf, dass dies ökologisch, sozial und ethisch verantwortlich geschieht. Im neuesten Marktbericht des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) lässt sich dieser Trend belegen. Den Zahlen des FNG zufolge ist der Markt für nachhaltige Geldanlagen in Deutschland im vergangenen Jahr um 16 Prozent angestiegen. Ende 2012 betrug das Volumen nachhaltiger Geldanlagen 73,3 Milliarden Euro.


Spezialbanken haben die Nase vorn


In Deutschland liegt der Schwerpunkt nachhaltiger Geldanlagen auf Kunden- und Eigenanlagen von Spezialbanken mit Nachhaltigkeitsfokus. Bei diesen – etwa der GLS Bank, der Ethikbank oder der Umweltbank – waren im vergangenen Jahr 47,2 Milliarden Euro nachhaltig angelegt. Der Rest verteilt sich auf Mandate mit 15,8 Milliarden Euro und Investmentfonds mit 10,2 Milliarden Euro. Rund 77 Prozent dieser Gelder stammen dabei von  institutionellen Anlegern. Besonders Stiftungen investieren zunehmend in nachhaltige Geldanlagen.


Gegen Streumunition oder Antipersonenminen



Beachtenswert ist auch der Zuwachs von Investments, die ein oder zwei Ausschlusskriterien auf das angelegte Vermögen anwenden. „Auf diese Weise werden für 806,2 Milliarden Euro Investitionen in Streumunition und Antipersonenminen ausgeschlossen“, erklärt FNG-Geschäftsführerin Claudia Tober. „Diese Summe liegt um 200 Milliarden Euro über dem Wert des Vorjahres, was zeigt, dass die Finanzbranche verstärkt aktiv gesellschaftliche Verantwortung wahrnimmt. Jedoch muss betont werden, dass bei der Berücksichtigung von lediglich einem oder zwei Ausschlusskriterien noch nicht von Nachhaltigen Geldanlagen gesprochen werden kann.“


300 Jahre Nachhaltigkeit



Ob sich der positive Trend bei nachhaltigen Geldanlagen auch in diesem Jahr fortsetzt, bleibt abzuwarten. Zu wünschen wäre es, denn gerade 2013 ist für alle, die das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt, ein besonderes Jahr. Vor 300 Jahren erlebte das Konzept Nachhaltigkeit seine Geburtsstunde. Im Jahr 1713 formulierte  der  Berghauptmann  Carl  von  Carlowitz  1713 in seinem  Werk  „Sylvicultura  oeconomica“ den Gedanken, auf einen Raubbau am Wald zugunsten eines  respektvollen  Umgangs  mit  Natur und Rohstoffen zu verzichten. 




Zum aktuellen Bericht des Forums Nachhaltige Geldanlagen: