Wer sein
Geld anlegt, achtet zunehmend darauf, dass dies ökologisch, sozial und ethisch
verantwortlich geschieht. Im neuesten Marktbericht des Forums Nachhaltige
Geldanlagen (FNG) lässt sich dieser Trend belegen. Den Zahlen des FNG zufolge
ist der Markt für nachhaltige Geldanlagen in Deutschland im vergangenen Jahr um
16 Prozent angestiegen. Ende 2012 betrug das Volumen nachhaltiger Geldanlagen
73,3 Milliarden Euro.
Spezialbanken haben die Nase vorn
In
Deutschland liegt der Schwerpunkt nachhaltiger Geldanlagen auf Kunden- und
Eigenanlagen von Spezialbanken mit Nachhaltigkeitsfokus. Bei diesen – etwa der
GLS Bank, der Ethikbank oder der Umweltbank – waren im vergangenen Jahr 47,2
Milliarden Euro nachhaltig angelegt. Der Rest verteilt sich auf Mandate mit 15,8
Milliarden Euro und Investmentfonds mit 10,2 Milliarden Euro. Rund 77 Prozent
dieser Gelder stammen dabei von institutionellen
Anlegern. Besonders Stiftungen investieren zunehmend in nachhaltige Geldanlagen.
Gegen Streumunition oder Antipersonenminen
Beachtenswert
ist auch der Zuwachs von Investments, die ein oder zwei Ausschlusskriterien auf
das angelegte Vermögen anwenden. „Auf diese Weise werden für 806,2 Milliarden
Euro Investitionen in Streumunition und Antipersonenminen ausgeschlossen“,
erklärt FNG-Geschäftsführerin Claudia Tober. „Diese Summe liegt um 200
Milliarden Euro über dem Wert des Vorjahres, was zeigt, dass die Finanzbranche
verstärkt aktiv gesellschaftliche Verantwortung wahrnimmt. Jedoch muss betont
werden, dass bei der Berücksichtigung von lediglich einem oder zwei
Ausschlusskriterien noch nicht von Nachhaltigen Geldanlagen gesprochen werden
kann.“
300 Jahre Nachhaltigkeit
Ob sich
der positive Trend bei nachhaltigen Geldanlagen auch in diesem Jahr fortsetzt,
bleibt abzuwarten. Zu wünschen wäre es, denn gerade 2013 ist für alle, die das
Thema Nachhaltigkeit beschäftigt, ein besonderes Jahr. Vor 300 Jahren erlebte
das Konzept Nachhaltigkeit seine Geburtsstunde. Im Jahr 1713 formulierte der
Berghauptmann Carl von
Carlowitz 1713 in seinem Werk
„Sylvicultura oeconomica“ den
Gedanken, auf einen Raubbau am Wald zugunsten eines respektvollen
Umgangs mit Natur und Rohstoffen zu verzichten.
Zum aktuellen Bericht des
Forums Nachhaltige Geldanlagen: