Ein Großteil unser Blumen,
überwiegend Rosen, kommt aus ärmeren Ländern. Bis
zu 80 Prozent der Arbeiter auf Blumenplantagen in Afrika und Lateinamerika sind
Frauen, viele von ihnen sind allein erziehende Mütter. Muttertag bedeutet für
sie Überstunden, die sie nicht immer bezahlt bekommen.
Hartes Leben für allein erziehende Mütter
Blumenarbeiterinnen
werden in vielen Betrieben grundlegende Rechte, wie die Rechte auf
Gewerkschaftsfreiheit oder Existenz sichernde Löhne und Gesundheitsschutz,
verweigert. Jüngstes Beispiel für solche Arbeitsrechtsverletzungen bietet die Aussperrung
von GewerkschafterInnen der Firma Falcon Farms in Cauca/Kolumbien, die gegen
einbehaltende Löhne und mangelnden Gesundheitsschutz protestiert hatten. „Vor
allem für allein erziehende Arbeiterinnen reichen die Löhne in der Regel nicht,
um grundlegende Bedürfnisse zu decken“, erläutert Gertrud Falk von FIAN.
„Gleichzeitig bleibt ihnen aufgrund ihrer Mehrfachbelastung durch Arbeit,
Kinderbetreuung und Haushalt kaum Zeit, um sich gemeinschaftlich für ihre
Rechte zu engagieren.“
Erklärung für die Rechte von KleinbäuerInnen geplant
Die Menschenrechtsorganisation
FIAN ruft daher zur Unterstützung einer internationalen Erklärung für die
Rechte von KleinbäuerInnen und Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten,
auf. Diese soll ab Juli 2013 im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen
erarbeitet werden. Aufgrund der andauernden und vielfältigen
Menschenrechtsverletzungen in ländlichen Regionen hat der Menschenrechtsrat der
Vereinten Nationen im September 2012 mit den Stimmen der Entwicklungsländer
beschlossen, eine Erklärung der Rechte von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern
sowie Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten, zu entwickeln. La Via
Campesina, der internationale Verband der KleinbäuerInnen, hat dazu einen
Entwurf vorgelegt.
Fian fordert Unterstützung
Deutschland ist
seit 2013 wieder im Menschenrechtsrat vertreten. Im Juli wird dieser mit der
Arbeit an der Erklärung beginnen. „Dieser Prozess braucht Unterstützung“,
fordert Falk. „Verbände des Blumensektors und zivilgesellschaftliche
Organisationen sollen gegenüber der Bundesregierung für die Stärkung der Rechte
von KleinbäuerInnen und PlantagenarbeiterInnen eintreten. Der Entwurf von La
Via Campesina sollte als Grundlage für die Erklärung des Menschenrechtsrats
dienen.“
Aktiv werden
Wer die
Blumenarbeiterinnen bereits jetzt konkret unterstützen möchte, sollte am
Muttertag auf Blumen aus Fairem Handel zurück greifen. Diese sind bei viele
Supermärkten und Blumenläden erhältlich. Adressen deutschlandweit finden sich
in der Datenbank von Fairtrade Deutschland (s. u.) Und in den Sommermonaten sollte man daran denken,
Blumen aus deutscher Produktion zu kaufen – sie haben die beste Klimabilanz.
Und auch Rosen aus Kenia schneiden – bei all ihren Problemen vor Ort (s.Blogbeitrag Fairtrade-Rosen in der Kritik) – klimatechnisch besser ab, als
Rosen aus holländischen Gewächshäusern, die sechsmal so viel Energie benötigen.
Achten sollte man im Sommer auch auf Blumen aus ökologischem Landbau.
Sie gibt es auf Wochenmärkten und in Hofläden.
Mehr Informationen zu den Rechten
von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen: www.kleinbauernrechte-jetzt.de
Hier findet man den nächstgelegenen Anbieter von Fairtrade-Blumen:
Hier findet man den nächstgelegenen Anbieter von Fairtrade-Blumen: