Hinter diesem Titel verbirgt sich ein Buch der auf Nachhaltigkeit spezialisierten Ratingagentur
oekom research. Darin wird untersucht, wie die weltweit größten
Unternehmen beispielsweise den Klimawandel und die
Armut bekämpfen oder was sie konkret zum Schutz der Artenvielfalt beitragen. Die
Bilanz ist ernüchternd. Nur eins von sechs von oekom research
bewerteten Unternehmen engagiert sich ausreichend für eine nachhaltige
Entwicklung. Ein „sehr gut“ wurde nicht vergeben Mehr als die Hälfte der Unternehmen
ist bisher kaum oder gar nicht aktiv.“
EU vor USA und Japan
Neben einem Branchenvergleich (niedrigste
Punktzahlen für Banken und Versicherungen, höchste für Papier- und
Forstbranche) enthält der Report auch einen Ländervergleich, der große
Unterschiede offenbart. Den oekom Prime-Status, den Unternehmen erhalten, die
in ihrer Branche in Sachen Nachhaltigkeit führend sind, bekamen mehr
als 40% der finnischen, italienischen, deutschen und niederländischen Unternehmen,
aber nur 9,5% der amerikanischen und gar nur 7,3% der japanischen
Unternehmen.
Gute Einzelbeispiele
An vielen Beispielen
zeigt der Report, was Unternehmen heutzutage im Bereich Nachhaltigkeit leisten.
Die Bandbreite reicht von der Entwicklung alternativer Antriebe im
Automobilbau über Maßnahmen der Tourismusunternehmen zum Artenschutz bis hin
zum Engagement der Banken und Versicherungen im Bereich von Mikrokrediten und
-versicherungen. Doch trotz guter
Einzelbeispiele bleibt der Großteil der Unternehmen hinter dem aus
Nachhaltigkeitssicht Notwendigen zurück. So fasst Verfasser Matthias Bönning
die Ergebnisse seiner Analyse zusammen. Häufig wird nicht einmal die Hälfte der möglichen Punktzahl erreicht. "Dies ist vor dem Hintergrund der großen
Herausforderungen eindeutig zu wenig“, so der Autor.
Investoren fordern mehr Nachhaltigkeit
Auch wenn sich viele
Großunternehmen nur langsam fortbewegen, wenn es um Nachhaltigkeit geht: Das
Thema rückt vor allem für institutionelle Investoren immer mehr in den Vordergrund. Sie
wollen die Risiken bei der Geldanlage verringern, indem sie soziale,
umwelt- und governancebezogenen Kriterien bei der Vermögensanlage mit einbeziehen.
Das schlägt sich inzwischen auch in Zahlen
nieder: Nach einer aktuellen Erhebung der Global Sustainable
Investment Alliance (GSIA) werden weltweit inzwischen mehr als 10,1 Billionen
Euro unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien angelegt. Dies
entspricht einem Marktanteil von 21,8 Prozent am insgesamt verwalteten
Vermögen.
Weitere Infos zum Buch: http://www.oekom-research.com/index.php?content=pressemitteilung_13032013