Anlässlich des
dritten Jahrestages der Verabschiedung der Agenda 2030 für nachhaltige
Entwicklung feiert die Fair-Handels-Bewegung weltweit die Veröffentlichung
ihrer neuen Internationalen Charta. Die World Fair Trade Organization und
Fairtrade International haben diese in den letzten Jahren unter Einbeziehung
weiterer Fair-Handels-Akteure erarbeitet. Die Charta legt die grundlegenden
Werte des Fairen Handels fest und definiert eine gemeinsame Vision zur
Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDGs).
Viele Menschen verwenden
die Begriffe "Fair Trade" oder "Fairer Handel". Doch was
ist damit konkret gemeint? Vor Kurzem haben sich weltweit mehr als 250
Organisationen zusammengeschlossen, um die Internationale Charta des Fairen
Handels und ihre gemeinsamen Werte und Vision einer gerechteren Welt sowie
einer nachhaltigen Entwicklung zu verbreiten. "Business as usual"
wird den notwendigen Schritt zur Umsetzung der SDGs nicht herbeiführen. Als
diese am 25. September 2015 von der internationalen Staatengemeinschaft
verabschiedet wurden, löste das eine Welle der Euphorie aus. Heute, am dritten
Jahrestag der SDGs, sind wir von einem klaren Kurs zur Erreichung dieser
globalen Ziele bis 2030 weit entfernt. Einige Studien zeigen sogar Rückschritte
auf. So wächst die Zahl der Hungernden wieder nach einer langen Phase des
Rückgangs. Das belegt ein aktueller Bericht der Vereinten Nationen, wonach
weltweit jeder neunte Mensch unterernährt ist. Während die Weltwirtschaft
gewachsen ist, zeigt der "World Inequality Report", dass die Ungleichheit
seit 1980 global stark angestiegen ist.
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Gerechtigkeit im globalen Handel
Mit ihrer Vision zeigt
die Internationale Charta für Fairen Handel, dass ein anderer Weg möglich ist:
eine Welt, in der Gerechtigkeit und nachhaltige Entwicklung im Mittelpunkt der
Handelsstrukturen, Geschäftsmodelle und -praktiken stehen, damit jeder durch
seine Arbeit einen angemessenen und würdigen Lebensunterhalt erreichen und sein
volles menschliches Potenzial entwickeln kann. Das hat eine wachsende Zahl
verschiedener lokaler, nationaler und internationaler Organisationen aus
Genossenschafts-, Öko- und Solidaritätsbewegungen anerkannt. Im
Mittelpunkt der Internationalen Charta des Fairen Handels steht ein gemeinsames
Verständnis davon, dass die Vorteile des globalen Handels gerechter zwischen
Landwirt*innen, Arbeitnehmer*innen, Unternehmen und Verbraucher*innen verteilt
werden müssen. Die globale Fair-Handels-Bewegung fordert
Entscheidungsträger*innen aus Politik und Wirtschaft, Bürger*innen sowie
Verbraucher*innen auf, die Vision der Internationalen Charta des Fairen Handels
zu übernehmen und ein globales Handelssystem zu schaffen, das von Lieferketten und
Geschäftsmodellen geprägt ist, die niemanden zurücklassen.
Quelle: Forum Fairer Handel
Mehr Informationen:
Internationale Charta des Fairen Handels (deutsche Version)
Internationale Charta des Fairen Handels (deutsche Version)