Dienstag, 25. September 2018

Nachhaltig grillen …ja, das geht!


Holzkohle, die hierzulande tonnenweise in unseren Grills landet, stammt zu einem großen Teil aus illegal abgeholzten Urwaldflächen in Paraguay. „Die EU-Holzhandelsverordnung verbietet zwar, illegal geschlagene Tropenhölzer einzuführen, sie gilt jedoch nicht für Holzkohle“, sagt Katharina Weckerle von der FH Münster. Gemeinsam mit ihrer Kommilitonin Kathrin Schwarzer hat sie für eine Projektarbeit zum Thema Grillen recherchiert. Ihre Ergebnisse veröffentlichen die Oecotrophologie-Studentinnen nun in der Broschüre „Nachhaltige Grillosophie“. Bei ihren Recherchen stießen Weckerle und Schwarzer auf bereits bestehende Alternativen zur Holzkohle: Kohle aus Kokosnuss-Schalen sowie Kohle aus Olivenresten und Olivenkernen. „Weil sie Abfallprodukte bei der Lebensmittelherstellung sind, muss kein Baum eigens für die Kohle gefällt werden“, erklärt Schwarzer. Die Kohle sei zwar teurer, aber man benötige weniger davon.

Die "Nachhaltige Grillosophie"

„Was gegrillt wird, hat zwar den größten Einfluss auf die Ökobilanz, aber die Studentinnen haben sich erfreulicherweise eben nicht nur darauf beschränkt“, sagt Prof. Dr. Carola Strassner, die Betreuerin der Projektarbeit. Neben dem Grillgut haben Weckerle und Schwarzer auch verschiedene Grills, unterschiedliche Energiequellen, die Grilltools, die Abfallvermeidung und rechtliche Aspekte beleuchtet. „Gemeinsames Grillen ist insbesondere unter Studierenden und anderen jungen Menschen sehr beliebt. Die ‚Nachhaltige Grillosophie‘ gibt da viele Tipps fürs nächste Mal“, sagt Sören Barge vom Eine Welt Netz NRW, der mit dem Projekt OpenMind das entwicklungspolitische Engagement von Studierenden unterstützt. Gefördert wird dieses aus Mitteln der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen sowie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Quelle: UD/pm

Dienstag, 18. September 2018

Faire Biketour 2018: Von Kiel nach Kassel


Nach einer kurzen, aber windigen Etappe ab Eckernförde erreichte ich Kiel, die Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins. Kurz vor dem Ziel ersparte mir eine kostenlose! Kanalfähre einen kilometerlangen Umweg. Mein Hotel lag mitten in der Stadt, ganz in der Nähe des Rathauses, in dem ich am Abend einen Vortrag zum Thema Faire Mode vor rund 120 Besuchern hielt. Eine Modenschau und faire Snacks rundeten den netten Abend ab. Am nächsten Tag ging es auf rund 80 Radkilometern weiter nach Lübeck, unterbrochen von einer angenehmen Mittagspause an den Plöner Seen. In Lübeck hielt ich am gleichen Abend einen Vortrag zum Thema Fairer Tourismus und am nächsten Abend einen weiteren Vortrag im nur rund 5 Kilometer entfernten Stockelsdorf, wo ich privat untergebracht war. Am nächsten Tag radelte ich mit dem lang ersehnten Rückenwind 72 Kilometer nach Hamburg-Bergedorf, wo ich abends in einem voll gefüllten Weltladen einen Vortrag zum Thema Kleinbauern/Klimawandel hielt.

Durch "Radbruch" ohne Radbruch

Nur rund 42 Kilometer und die Elbe trennten mich vom nächsten Etappenziel Lüneburg. Mit der Fähre überquerte ich die Elbe bei Winsen, fuhr leicht angespannt durch den Ort „Radbruch“ und checkte wenig später in der Jugendherberge Lüneburg ein – zum Glück ohne Schulklassen. Einen kleinen Aufreger gab es noch, da ich die falsche Satteltasche mit zum Vortrag in Lüneburg genommen hatte, dies 20 Min. vor Vortragsbeginn feststellte, und dann in Rekordzeit zur Jugendherberge und zurück radelte, um die richtige Tasche zu holen. Aber die Veranstaltung konnte fast pünktlich beginnen. Puh! Endlich Wochenende und nur Radfahren. Von Lüneburg radelte ich - vorbei an der futuristischen Fassade der Leuphana Uni - fast 90 Kilometer bis Celle und übernachtete in einer Pension, die ich im Internet ausfindig gemacht hatte. Abends war ich gerade noch in der Lage eine Pizza zu bestellen und etwas fernzusehen, so groggy war ich. Eine kürzere Etappe brachte mich von Celle nach Hannover, wo am Montag morgen ein Vortrag in einer Schule und abends ein Vortrag im Café Allerlei auf dem Programm standen.

Die Faire Biketour besucht den Pionier des Fairen Handels

Noch kürzer war die folgende Etappe von Hannover nach Hildesheim, wo ein gut organisierter Vortragsabend in der  Stadtbibliothek stattfand. Am nächsten Morgen machte ich einen Abstecher nach Nordstemmen, ganz in der Nähe des sehenswerten Schloss Marienburg, und Sitz der Fairhandelsimportorganisation El Puente. Nach einer Führung durch den Betrieb, einem Gespräch mit der Geschäftsleitung  und einem leckeren Mittagsessen in der Kantine radelte ich noch mehr als 70 Kilometer – zum Glück mit Rückenwind – bis Northeim. Die dort vom ADFC organisierte Veranstaltung war leider nur mäßig besucht. Besser sah es am nächsten Abend im nahe gelegenen Göttingen aus. Der kleine Weltladen war gut gefüllt und es entwickelte sich nach dem Vortrag eine rege Diskussion. Die Woche schloss ein Vortrag in Kassel ab, das ich ab Hannoversch Münden dem gut ausgeschilderten Fulda-Radweg folgend erreichte. Davor musste ich aber die erste längere Steigung der diesjährigen Biketour überwinden. Willkommen im deutschen Mittelgebirge!

Nachfolgend weitere Impressionen dieses Tourabschnitts
(Alle Fotografien dieses Blogbeitrags stammen von Frank Herrmann)








Samstag, 8. September 2018

Faire Biketour 2018 – Warmradeln im hohen Norden


Zusätzlich zur Hauptroute Flensburg-Füssen hatten sich weitere Vortragstermine ergeben, sodass meine Radtour mich in diesem Jahr zunächst auf die Nordseeinsel Juist führte. Dorthin gelangte ich – mit einem Zwischenstopp bei Freunden in Münster – mit dem Zug und dann natürlich mit der Fähre. Parallel zu meinem Aufenthalt (2 Vorträge) fand ein kleines, aber sehr feines Straßenkunstfestival statt mit zum Teil spektakulären Darbietungen (Akrobatin, die einen Pfeil nur mit den Füßen abschoss, oder ein Schwertschlucker, der auch noch mit dem Schwert im Hals einen Salto rückwärts machte! Echt der Hammer. 
Meine Route führte mich von Juist nach Oldenburg (2 Vorträge und Faires Frühstück) weiter über Bremen (1 Vortrag) nach Hamburg, das ich mit dem Zug erreichte. Ich folgte der Elbe vorbei am herausgeputzten Villenvorort Blankenese und bog dann wenig später nach Elmshorn ab. Unterwegs passierte ich die wohl entspannteste Deichschafherde aller Zeiten. Die Tiere lümmelten am und auf dem Radweg herum und ignorierten die Menschen um sie herum komplett. In Elmshorn war die Frau meines vorgesehenen Gastgebers, den ich über Warm Showers (Couchsurfing für Radfahrer) kontaktiert hatte, leider erkrankt, sodass ich zu einer befreundeten und sehr netten Pfarrerfamilie gebracht wurde. Nach einer angeregten Diskussion unter Weinreben (ja, auch im hohen Norden wachsen leckere Trauben) nahm ich am nächsten Morgen den Zug nach Flensburg, offizieller Startpunkt der Fairen Biketour 2018. Ich folgte dem Ostseeküsten-Radweg bis nach Glücksburg und nahm dann eine Route durchs Inland bis ins touristische Kappel mit seiner sehenswerten Schiffsbrücke. Bei schönem Wetter aber teilweise böigem Gegenwind radelte ich mit einem Abstecher zum sterilen Ostseebad Damp weiter bis nach Eckernförde, wo ich nach einigem Suchen nach fast 110 Radkilometern doch noch ein Hotelzimmer fand. 

Nachfolgend einige Impressionen der ersten Woche der Fairen Biketour(Alle Fotografien dieses Blogbeitrags stammen von Frank Herrmann)