Eine
Kurzdoku (Link, s.u.) der Organisation „Animal Equality“ gibt einen harten Einblick in
Indiens Rinderindustrie. Denn gerade für die gegerbten Tierhäute aus dem
südasiatischen Land ist Deutschland einer der größten Abnehmer.
Leder ist in unserem Alltag allgegenwärtig. Kein Wunder, das Material ist
widerstandsfähig und langlebig und findet sich deswegen in Schuhen, Autositzen,
Sofas, Jacken oder Schuhen. Doch nicht nur bei uns: Der Markt für Produkte von
der Kuh boomt – auch in Indien, dem Land, in dem die Tiere vielen Menschen als
heilig gelten. Indien ist weltweit Milchproduzent Nummer eins und einer der größten Exporteure von Rindfleisch und Leder. Gerade für
die gegerbten Tierhäute aus dem südasiatischen Land ist Deutschland einer der größten Abnehmer. Doch wie
katastrophal die Haltungs- und Transportbedingungen für diese Tiere in vielen
indischen Betrieben sind, decken einmal mehr verdeckte Recherchen der
internationalen Tierrechtsorganisation „Animal Equality“ auf. Die in einem
Zeitraum von zwei Jahren in mehreren indischen Viehbetrieben aufgenommenen
Videoaufnahmen der Non-Profit-Organisation dokumentieren in drastischen,
teilweise sehr blutigen Bildern, dass Kühe selbst in Indien längst nicht allen
heilig sind und der wirtschaftliche Druck immens ist. Die
13-minütige, emotional aufgeladene Dokumentation „Verehrt und gequält – Das
Leiden Indiens „heiliger“ Kühe für Milch und Leder“ zeigt massive
Verstöße gegen indische Tierschutzgesetze auf und thematisiert darüber hinaus
die kritischen Arbeitsbedingungen von Arbeitern – zu denen auch Kinder gehören
– die enormen Umweltbelastungen durch die Rinderindustrie sowie die Rolle von
Deutschland als großen Leder-Importeur.
Zahlreiche
Alternativen zu Leder
Mit Hilfe einer Petition – gerichtet an die indische Botschafterin in
Berlin – will Animal Equality jetzt strengere Richtlinien und Kontrollen
für einen besseren Tierschutz durchsetzen. Neben
Petitionen wie der von Animal Equality gibt es weitere Möglichkeiten, sich
für nachhaltigere Lederproduktion einzusetzen: als Konsument. Denn besonders
kleinere Labels denken das Thema „Leder“ mehr und mehr neu. Die Alternativen
reichen von ökologisch produziertem und rhabarbergegerbtem Leder
von artgerecht gehaltenen Rindern bis hin zu veganen
Alternativen aus Kork, Ananas- oder Teakbaumblättern oder sogar Pilzfasern. Auch in
unserem aktuellen Magazin widmen wir einen ganzen Schwerpunkt der Frage, wie
ein nachhaltiger Modekonsum aussehen kann. Das macht Mode nicht direkt heilig,
aber doch ein Stück bewusster.
Quelle: enorm