Montag, 30. Oktober 2017

Sammelsysteme für Elektroschrott unzureichend



Viele Sammelsysteme für Elektroschrott sind verbraucherunfreundlich, passiv, arbeiten nicht flächendeckend und stellen sogar ein Sicherheitsrisiko dar. Dies ist das Ergebnis einer von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) durchgeführten Untersuchung von elf Anbietern von Sammelsystemen für Elektroaltgeräte. Nur wenn Elektroschrott verbraucherfreundlich und sicher zurückgenommen wird, kann die Umwelt effektiv entlastet werden. Die DUH fordert deshalb Sammelsysteme mit Nachdruck dazu auf, ihre Aktivitäten auf ein sehr gutes Niveau anzuheben. Scheinsysteme, die eine Sammlung nur alibimäßig vorgaukeln, darf es nicht geben. Der Umwelt- und Verbraucherschutzverband empfiehlt Händlern ihre Zusammenarbeit mit Rücknahmesystemen sorgfältig nach ökologischen und verbraucherrelevanten Kriterien zu überprüfen. Seit dem 24.7.2016 sind Händler gesetzlich zur Rücknahme von Elektroaltgeräten verpflichtet. Zur Sammlung von Elektroschrott beauftragen diese häufig Anbieter von Rücknahmesystemen. Daher hat die DUH elf in Deutschland tätige Rücknahmesysteme untersucht und bewertet, wie einfach sich alte Elektrogeräte abgeben lassen, wie gut Verbraucher über den Ablauf der Rückgabe informiert werden und wie die Systeme mit gefährlichen Produkten umgehen. Die DUH-Untersuchung zeigt: kein untersuchtes Rücknahmesystem bietet derzeit eine einfache und flächendeckende Sammlung für alle Gerätearten an. Etwa die Hälfte der Rücknahmesysteme setzt überwiegend auf den Postversand zur Altgeräterücknahme. Die DUH kritisiert diesen Ansatz aufgrund von Datenschutzbedenken, des hohen Aufwands für eine sichere Verpackung und eines steigenden Lieferverkehrs. Besonders problematisch ist der Paketversand entzündbarer Altbatterien und schadstoffhaltiger Altlampen.

Problemprodukte richtig entsorgen

"Damit Verbraucher deutschlandweit ihren Elektroschrott einfach und korrekt entsorgen können, muss es in jedem der etwa 8.000 Postleitzahlgebiete eine stationäre Sammelstelle geben. Viele Rücknahmesysteme erreichen diese Zahl nicht einmal annähernd. Aber auch Systeme mit augenscheinlich mehr Sammelstellen entpuppen sich bei näherer Betrachtung oft als Scheinlösung: Sie fordern Verbraucher dazu auf, ihnen den Elektroschrott per Paket zu schicken. Der Postversand ist jedoch sehr umständlich und bedeutet ein unkalkulierbares Risiko. Am Ende haftet schnell der Versender, wenn ein alter Laptop während dem Pakettransport Feuer fängt und hohen Sachschaden verursacht", kritisiert Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. "Nicht alle Sammelsysteme schließen Altbatterien und Altlampen vom Postversand aus. Dies ist jedoch notwendig. Bei beschädigten Hochenergieakkus, zum Beispiel aus Laptops oder Akkubohrern, reicht eine Sicherung der Pole nicht aus. Hier sind spezielle Gefahrgutbehälter nötig. Zudem können Leuchtstofflampen beim Paketversand zerbrechen und Quecksilber freisetzen. Für diese Problemprodukte ist der Paketversand gänzlich ungeeignet", erklärt Philipp Sommer, stellvertretender Leiter für Kreislaufwirtschaft bei der DUH. Elektrogeräte die ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen, sollten ausschließlich über stationäre Sammelstellen, beispielsweise über Sammelboxen im Handel, zurückgenommen werden.

Große Unterschiede in den Sammelsystemen


Die DUH-Untersuchung zeigt, dass bei den Sammelsystemen große Unterschiede in der Benutzerfreundlichkeit und Bereitstellung von Informationen über den Rücknahmeprozess bestehen. "Bei einigen Systemen wird die Rückgabe von Elektroschrott durch gut aufbereitete Informationen und eine Sammelstellenkarte vereinfacht. Andere Systeme scheinen jedoch gar nicht sammeln zu wollen. Wenn man 50 Kilometer zur nächsten Abgabestelle fahren oder erst aufwändig eine E-Mail-Anfrage stellen muss, vergeht einem schnell die Lust, Elektroschrott richtig zu entsorgen", sagt Sommer. Bei der Auswahl der Rücknahmesysteme sollten Händler genau darauf achten, ob diese wirklich für alle Geräte ein flächendeckendes Sammelstellennetz anbieten. Falls dies nicht der Fall ist drohen Händlern gemäß des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes Bußgelder von bis zu 100.000 Euro. Ferner sollten die Rücknahmesysteme Händler dabei unterstützen, Verbraucher aktiv über die Rückgabe von Elektroaltgeräten zu informieren.


Quelle: UD/na, Foto: Wikipedia

Samstag, 14. Oktober 2017

Faire Biketour 2017, 5. und letzter Teil: Mainz-Pfungstadt-Seligenstadt-Frankfurt am Main



Der letzte Teil der diesjährigen „Fairen Biketour“ führte mich bei Nierstein über den Rhein und weiter bis Pfungstadt, wo ich bei der Familie einer Bekannten aus Studienzeiten übernachtete. Am nächsten Tag folgte eine weitere kurze Etappe bis nach Seligenstadt. Hier konnte ich abends einer Vorstellung des Circo Fantazztico beiwohnen, in dem Jugendliche aus benachteiligten Vierteln der costaricanischen Kleinstadt San Isidro ihre Kunststücke zeigen. Den Leiter des Zirkus hatte ich im März während meines Aufenthalts in Costa Rica kennen gelernt. Weiter ging es dann über Offenbach per Rad nach Frankfurt am Main und von dort mit dem Zug zurück nach Offenburg. Da ich dort in den Folgetagen einige private Dinge zu erledigen hatte, endete die Faire Biketour 2017 diesmal bereits Ende September. Zum noch fehlenden Vortragstermin in Reutlingen und dem mit rund 100 Personen sehr gut besuchten Abschlussvortrag in Ulm fuhr ich mit dem Zug. 

Bilanz der diesjährigen „Fairen Biketour“: 38 Reisetage, bescheidenes Wetter, dafür viele nette, engagierte Leute, 2000 pannenfreie Radkilometer (bis auf einen Speichenbruch), 123 Stunden im Sattel, 15 Veranstaltungen und ein – dank der Großzügigkeit der Ulmer Besucher – Spendenbetrag von 738 Euro, den ich in den kommenden Tagen an das Kinderprojekt KIFAFA in Kenia (www.kifafa.de) überweisen werde. Radeln und Vorträge halten macht mir weiterhin große Freude, so dass auch eine Neuauflage der „Fairen Biketour“ im Jahr 2018 nicht auszuschließen ist … (:

Danke an alle Veranstalter, die die Tour möglich gemacht, an alle Freunde und zum Teil auch bislang unbekannten Menschen, die mich untergebracht und verpflegt haben und danke auch an die Besucher der Vorträge, die sich für nachhaltige Themen interessieren und mit Ihrer Spende benachteiligten Kindern in Guatemala eine Bildungperspektive eröffnen!

Nachfolgend wieder einige Impressionen von der Fahrtstrecke ohne weitere Erläuterungen.









Samstag, 7. Oktober 2017

Faire Biketour 2017, Teil 4: Aachen - Düsseldorf - Köln - Bad Neuenahr - Mainz



Auf der langen Fahrt von Aachen nach Düsseldorf leitete mich mein Navi zielsicher auf den Braunkohletagebau Garzweiler zu. Ausgestorbene Dörfer mit zugenagelten Fenstern und verfallenen Straßen waren Vorboten auf etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte und das ich nach mehreren Kilometer Umweg vor mir liegen sah: Die gewaltigen Bagger, die sich ins Erdreich fressen und fossile Brennstoffe herausholen. Erschreckend und eindrucksvoll zugleich! Bei Neuss überquerte ich den Rhein und landete für zwei gemütliche Tage bei Freunden in Erkrath. Am zweiten Abend des dortigen Aufenthalts fuhr ich mit dem Zug nach Herne, wo ein Vortrag auf dem Programm stand, der aus terminlichen Gründen nicht anders zu bewältigen gewesen wäre. Die folgenden vier Fahrtage in Folge entlang des Rheins, der Ahr und der Lahn führten mich über Köln, Bad Neuenahr und Bad Ems bis nach Nackenheim südlich von Mainz. In Mainz, das sich schon spürbar auf die Feierlichkeiten rund um den 3. Oktober vorbereitete, hielt ich einen Vortrag zum Thema Faire Elektronik vor einem kleinen, aber sachkundigen Publikum. 
 
Nachfolgend wieder einige Impressionen von der Fahrtstrecke ohne weitere Erläuterungen.